Es gibt Momente im Leben eines jeden WoW-Spielers, in denen er auf einer Welle des Unglaubens durch die Fanseiten surft und leise "What the f*ck" murmelt. So auch im Jahr 2006, als ein kleiner Thread mit großen Echo durch die WoW-Foren geisterte: Ein Spieler mit den Namen VorRata gab zu bemerken, dass World of Warcraft zwar ein tolles Spiel ist, ihn aber die Zeit vergessen lässt und dazu führt, dass er sein Training vernachlässigt. Als Powerlifter verfolgte VorRata einen rigorosen Trainingsplan aus Bulking und Cutting.
Auf gut Deutsch: Gewichtszunahme zum Muskelaufbau und Gewichtsabnahme zur Fettreduzierung. Wer vor dem PC auf dem Hintern sitzt und sich von WoW (jetzt kaufen ) bezaubern lässt, nimmt jedoch in den seltensten Fällen ab. Also machte er sich daran, eine Lösung für das Problem auszuknobeln. VorRata war übrigens auch unter einem anderen, sehr einleuchtenden Namen im Internet unterwegs: Theweightlifter. Wenig später meldete er sich zurück und präsentierte eine abenteuerliche Konstruktion: zu diesem Zeitpunkt wurde das sogenannte "Warbiking" geboren.
Der Spieler VorRata, auch gennant Theweightlifter, konstruierte im Jahr 2006 die erste sprichwörtliche Tretmühle in einer Tretmühle.Quelle: buffed Die Lösung von Theweightlifter war denkbar einfach: Er wollte die Level-Tretmühle von Azeroth zu einer echten Tretmühle umfunktionieren. Damit er jedoch spielen konnte, ohne wild mit den Armen zu wedeln, musste eine Hybrid-Lösung her, die sein kardiovaskuläres System in Wallung brachte, ohne ihn zu sehr vom Spiel abzulenken. Clever wie er war, konstruierte Theweightlifter das erste "Warbike" der Geschichte: ein einfaches Trimm-dich-Rad in Sitz-Konfiguration, auf welchem er mit Kabeln und einem Klettverschluss eine einfache Tastatur anbrachte. Die Maus wurde neben dem Rad auf einem Tisch drapiert - die richtige Höhe für den Tisch zu finden war, laut Theweightlifter, der komplizierteste Part seines Setups.
Um alles im Blick zu behalten, schloss er seinen Laptop an einem großen LCD-HDTV an und baute alles in seinem gemütlichen Wohnzimmer auf. Das Warbike war komplett. Der findige Spieler setzte sich selbst nur eine einzige Regel: kein World of Warcraft ohne Warbiking. Alles andere regelte sich von selbst, denn Marathonsitzungen von sechs Stunden oder mehr werden extrem schwer, wenn irgendwann eure Beine nicht mehr mit machen. Theweightlifter schaffte es ein einziges Mal, eine WoW-Sitzung von 4,5 Stunden einzulegen und postete danach "Das werde ich so schnell nicht wieder machen! : )"
Ebenfalls amüsant: Er entdeckte, das seine Trainingseinheiten sich synchron mit dem Spiel in ihrer Intensität änderten! In eher gemütlichen Perioden musste Theweightlifter aufpassen, dass er nicht zu langsam radelte. Wenn er um sein Leben lief, trat er hingegen so schnell in die Pedale, dass die Tastatur regelrecht anfing auf und ab zu hüpfen
Das Ergebnis nach 100 Tagen Warbiking konnte sich sehen lassen: VorRata hatte ganze 19 (!) Kilo verloren und konnte inzwischen extrem lange auf seinem Warbike verbringen, ohne dass ihm die Puste ausging. Auch seine Ausdauer bei Wanderungen und Läufen verbesserte sich drastisch. Der Nachteil an dem harten Trainingsregime von Theweightlifter zeigte sich jedoch schnell: In Kombination mit seiner selbst verordneten harten Fastenzeit sanken sein Energielevel und seine Aufmerksamkeit stark.
Auch seine Beine mussten sich nach den 100 Tagen wochenlang erholen, da er starke Schmerzen im Knie hatte - zu viel von einer guten Sache ist, wie man hier eindrucksvoll sieht, auch nicht gut. Sein Fazit: höchstens 60 bis 120 Minuten Warbiking pro Tag, eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Respekt vor Kardio-Übungen sind für Experimente dieser Art unbedingt notwendig. Und nur damit ihr beruhigt weiterlesen könnt: Theweightlifter erholte sich vollständig und führte das Warbiking in gesünderen Maßen fort. Respekt!
Es kam, wie es kommen musste: Im August des Jahres 2008 kündigten die Spieler Aaron und Elijah an, dass sie ihre Tretmühlen in Controller verwandelt hatten und ein Wettrennen abhalten würden: Wer als erstes die Strecke vom Laubschattental bis nach Darnassus bewältigt, gewinnt! Das Ganze war im Endeffekt ein Werbegag für den Gamer-Energydrink "Mana Energy Potion" - das Ergebnis der Werbeaktion war jedoch so lustig, dass es in der WoW-Community Wellen schlug.Der Lauf der Nachtelfen war (wie alle genialen Erfindungen) albern, extrem kurz und eine großartige Idee, die cool umgesetzt wurde.Quelle: buffed Bevor wir jedoch die durchschnittliche Fitness von jemandem betrachten, der mit Laufsport nicht wirklich etwas am Hut hat, werfen wir einen Blick auf die präparierten Tretmühlen. Um das Experiment möglich zu machen, befestigten die beiden Heimwerker eine Holzkonstruktion an ihren Tretmühlen, in die sie jeweils einen Fahrradreifen einspannten. Der Reifen wurde von dem Laufband angetrieben und bewegte seinerseits ein Track-Pad, dass seine Eingaben an ein einfaches Script weitergab, das im Hintergrund lief. Das Script seinerseits verwandelte die Track-Pad-Impulse in Betätigungen der W-Taste - wer schneller läuft, treibt seinen Charakter auch schneller an. So weit, so clever. Die Umsetzung ist cool, die Idee wirklich lustig ...
Noch viel Amüsanter war jedoch die Tatsache, dass ein WoW-Charakter mit durchschnittlich 19 Kilometern pro Stunde durch die Landschaft pflügt. Fragt einmal einen den Hobby-Jogger in eurem Bekanntenkreis, ob das viel ist und seht ihm dabei zu, wie seine Augenbrauen den Weg zum Hinterkopf antreten. Kurz gesagt: Ja, das ist extrem schnell! Damit die Charaktere der beiden Spieler sich also überhaupt vom Fleck bewegen, mussten sie eine Geschwindigkeit von 9,5 Kilometern pro Stunde erreichen, was für Leute, die Sportschuhe normalerweise nur in der Schaufensterauslage sehen, immer noch eine echte Ansage ist. Glücklicherweise waren die beiden vorbereitet: Sie wählten mit der Strecke vom Laubschattental nach Darnassus nicht nur einen Weg aus, den sie bei dieser Geschwindigkeit innerhalb von knapp fünf Minuten bewältigen sollen ...
Sie verkleideten sich auch noch als Nachtelfenkriegerinnen, mit Pappschwert an der Hüfte. Perfekt. Das Ergebnis war ein perfekter Sturm technisch begabter Nerdigkeit: Die beiden begannen damit, die Tretmühlen mit einem solchen Elan zu bearbeiten, dass der gesamte Raum wackelte. Mit pumpenden Waden (und der Unterstützung des Haltegriffes) schaffte es Elijah seinen Partner Aaron knapp abzuhängen; die Siegerzeit betrug 4:50 Minuten.
Im Anschluss sahen beide Nachtelfenkrieger(innen) aus, als ob sie innerhalb der nächsten Globalen Abklingzeit einen Herzinfarkt zünden würden, doch das Experiment war geglückt: Wir wissen nun, dass man auch seine Spielfigur selbst per Tretmühle antreten kann. Außerdem sind wir sicher, das unsere Spielercharaktere absolute Monster sein müssen, die selbst dann nicht außer Puste geraten, wenn sie fünf Rücksäcke mit Kerzen, Bärenhintern und alter Unterwäsche durch die Gegend schleifen.
Vielleicht hat es euch die Vorstellung angetan, mit euren eigenen zwei Beinen eine Runde durch Azeroth zu drehen, aber ihr wollt eure Handgelenke und eure Peripheriegeräte schonen? Keine Sorge: Ihr könnt auch ohne Probleme auf einem Laufband oder einem Trimm-dich-Rad ackern, ohne jemals eine Tastatur anzupacken. Des Rätsels Lösung sind unzählige YouTube-Videos, die von der Home-Fitness-Community aufgenommen wurden: In den beruhigenden Clips läuft ein Spieler mit seinem Charakter berühmte Wege in Azeroth ab, ganz ohne Kämpfe oder UI.Ihr wollt einfach nur durch WoW joggen, ohne euch mit dem Spiel zu beschäftigen? Geht „Running Azeroth“ in YouTube ein und klemmt das Tablet auf die Tretmühle.Quelle: buffed Mit einer Spielzeit von zirka 20 bis 30 Minuten erhaltet ihr so ein ordentliches Workout, ohne euch mit der Eingabe von Kommandos abzulenken. Wir empfehlen schlicht und ergreifend ein Tablet zur Hand zu nehmen und dieses in die Halterung eures Rades oder Laufbandes zu klemmen und schon kann es losgehen. Für Fitness-orientierte Zocker löst das zwar nicht das Problem, während WoW den eigenen Kreislauf ankurbeln zu wollen. Ein wenig Immersion und Entspannung könnt ihr euch mit dieser Methode aber trotzdem abholen.
Einen Monat nachdem der "Lauf der Nachtelfen" für Erheiterung sorgte, tauchten immer mehr Feldversuche auf, "Fit-WoW" zu spielen. Eine der erfolgreichsten Geschichten stammt von dem Spieler Althaea, der die Idee von Aaron und Elijah nahm, die Laufband-Steuerung entfernte und eine Maus und Tastatur anschloss. Richtig gelesen, Althaea montierte im Endeffekt einen Schreibtisch auf seine Tretmühle.
Dabei hatte das Ganze bei Weitem keinen so ulkigen Hintergrund wie bei den beiden Nachtelfen-Jungs - Althaea kämpfte zu dieser Zeit darum, sein Leben ein wenig leichter und sicherer zu machen, denn er hatte deutliches Übergewicht. Im Oktober 2005 begann Althaea seine WoW-Reise zunächst als Teil eines Doktoranden-Programms im Bereich der Bildungstechologie. Er wollte virtuelle Gesellschaften erkunden, da er allerdings nebenbei ein Zocker der alten Schule war, entdeckte er schnell den Gaming-Aspekt von WoW für sich. Seine ohnehin nicht sonderlich gesunde Essensweise erhielt durch das Spiel einen weiteren Dämpfer, denn die Snacks die er nebenbei verzehrte ließen sein Gewicht auf 154 Kilo bei einer Körpergröße von 1,80 m steigen.Die Tretmühle treibt die Fahrradreifen an, während der rote Knubbel an den Speichen abprallt und auf die „W“ Taste prügelt. Einfach, aber genial!Quelle: buffed Er entwickelte eine Schlafapnoe und begann damit nicht nur stark zu schnarchen, sondern litt auch unter Atemaussetzern im Schlaf. Das Gewicht musste dringend runter, aber selbst seine Ärztin zeigte sich skeptisch, was seine Abnehm-Versuche anging. Trotz allem musste er eine Lösung finden, denn mit der Sauerstoffmaske kam er nicht zurecht. Also nahm Althaea einen Fitnesskatalog zur Hand und schritt zur Tat. Die erste Hürde war, skurrilerweise, seine eigene Frau - zumindest in seiner Vorstellung.
Auch wenn beide eine harmonische Ehe führten, war seine Ehegattin ganz und gar nicht von WoW angetan, also hatte Althaea großen Respekt vor dem Versuch, eine Tretmühle ins Haus zu schmuggeln. Im Nachhinein eine völlig unbegründete Angst, da er ja etwas für seine eigene Gesundheit tat. Die zweite Hürde war die Montage eines Schreibtisches auf dem Laufband. Zu Beginn benutzte er lediglich ein paar Nylongurte, ein paar Schnallen und ein Sperrholzbrett, um seinen improvisierten Tisch auf der Tretmühle zu befestigen. Dann stellte er seinen Laptop auf das Brett, schloss eine kabellose Maus an und zockte drauf los, währenddessen er lief. Der Versuch war ein Desaster.
Althaea selbst gibt zu bedenken, das er zu diesem Zeitpunkt übergewichtig und außer Form war und somit extrem stark schwitzte. Oder wie er zusammenfasste: "Exzessiver Schweiß + Laptop = Teurer Fehler". Das Konzept funktionierte, musste aber noch verfeinert werden. Mit der Hilfe seines Desktop-Monitors, und einer billigen Funktastatur, die der Funkmaus Gesellschaft leistete, baute er die zweite Iteration seines Gaming-Laufbands. Nun war nicht nur der Bildschirm auf Kopfhöhe, sondern er konnte auch sorglos drauflos schwitzen.
00:50WoW: Trailer-Vorschau auf die neue Zone Korthia von Patch 9.1Wenn eines der Peripheriegeräte ausfiel, ersetzte er es einfach; seine Gesundheit war es ihm wert. Zu Beginn hatte Althaea noch große Probleme damit, innerhalb einer Stunde mehr als drei Kilometer zu laufen. Ein paar Monate später brachte er es jedoch auf 6,5 Kilometer pro Stunde - und erkannte, das er dabei immer mehr Ausdauer entwickelte. Die Schlafapnoe verschwand, ebenso wie sein Übergewicht: Innerhalb eines Jahres schmolzen 50 kg dahin. Althaea bemerkte damals, dass er es sich immer noch nicht zutraue, heroische Instanzen im wahrsten Sinne des Wortes "zu durchlaufen", normale Dungeons aber problemlos bewältigen konnte.
Als wichtigsten Tipp gab er damals außerdem zukunde: "Ihr werdet in erster Linie laufen. WoW kommt als zweites, das ist wichtig, glaubt mir." Die Male, die er mit Schwung von Laufband flog, konzentrierte er sich in erster Linie auf das Spiel. Mit voraussehbaren Konsequenzen. Alles in allem inspirierte Althaea damals eine Menge WoW-Spieler dazu, ihre Fitness ein wenig mehr in den Vordergrund zu stellen. Womit wir zu Gegenwart kommen.
Am 26.08.2019 erschien WoW Classic und ermöglichte unzähligen Spielern einen kompletten Neubeginn ihrer WoW-Laufbahn. Alles auf null, einmal Fünfe gerade sein lassen und einfach nur WoW zocken, wie es damals war. Ein kleiner YouTube-Channel mit dem Namen Montabon nahm den "Neuanfang" wörtlich und setzte sich ein Ziel: Komplett in VR, auf einem Laufband auf Stufe 60 leveln und mehr als 800 km laufen - je nachdem, was zuerst kam! Sein Setup konnte sich sehen lassen: Eine HTC Vive sorgte für die nötige VR-Hardware, während das Laufband seiner Wahl eine Vollblut-VR-Tretmühle war, die inzwischen nur noch an Virtual-Reality-Spielhallen verkauft wird.
Die "Virtuix Omni" funktioniert, indem der Spieler an der Hüfte in das Gerät gespannt wird und spezielle Schuhe trägt, welche die Bewegungsimpulse an ein mit Sensoren versehenes Plastik-Feld überträgt. Um seine 800-km-Reise möglich zu machen, liefen zwei wichtige Programme im Hintergrund: Mit der Hilfe des Grafikinjektors VorpX, der mittels cleverer Direct-VRTechniken 2D-Spiele in glorreichem 3D darstellen kann. Außerdem war die Einbindung von Sprachkommandos zwingend erforderlich, da Montabon mit zwei Vive-Controllern spielte, die zusammen gerade einmal sechs Buttons bieten - und wer schon einmal auf den Classic-Servern einloggte weiß, dass das alte WoW über eine derartige Belebungsarmut lacht. Des weiteren schraubte er an seiner Twitch-Übertragung, sodass er auch in VR seinen Chat lesen und beantworten konnte.
Althaea setze die erste schonende und funktionierende WoW-Tretmühle um: Wer in einem stetigen Tempo läuft, kann problemlos spielenQuelle: buffed Zu Beginn gestaltete sich der Super-Marathon als anstrengend aber machbar, da Montabon (vernünftigerweise) regelmäßige Pausen einlegte und auf diese Weise sowohl seine Augen als auch seine Beine schonte. Während der Übertragung wechselte er zudem regelmäßig zwischen der ersten und dritten Person, um Übelkeit zu vermeiden. Langsam aber sicher steigerte sich seine Ausdauer - der YouTuber hatte im Vergleich zu unseren beiden Vorgänger-Helden den enormen Vorteil, dass er einen schlanken Körperbau besaß und sich weder an eine drastische Diät halten noch mit seinem Übergewicht klarkommen musste. Montabon unternahm das Ganze einfach, um sich herauszufordern.
Und er war erfolgreich. Über ein Jahr hinweg erreichte Montabon die Maximalstufe, indem er sechs Tage in der Woche sein VR-Experiment streamte. Nachdem er seinen Nachtelfenjäger einmottete, folgte ein Menschenkrieger, mit dem er in der Tat Stufe 60 erreichte und sogar als Tank in Endgame-Instanzen mitlief. Die Perioden in denen er von einem Questgeber zum andern rannte und NPCs tötete waren laut ihm problemlos; unangenehm wurde es erst dann, wenn er länger Zeit am Stück auf einem Fleck stehen musste.
Um seinen Füßen Ruhe zu gönnen, setze er sich übrigens immer dann hin, wenn er auf sein Reittier stieg; ein Manöver, das mit der teuren Tretmühle Virtuix Omni problemlos möglich war. Auf diese Weise steigerte er nicht nur die Gesundheit seiner Knie, sondern auch seine Immersion. Oh und nebenbei: Stufe 60 erreichte Montabon nachdem er seinen 53. Kilometer absolviert hatte. Die 800-km-Marke wurde nie geknackt - wir sind aber der Meinung, das Montabon trotzdem eine vorbildliche Disziplin bewies!
WoW: Level-Tretmühle in echt - Per Laufband durch Azeroth (2)Quelle: buffed
Hey, wir haben gehört, ihr wollt WoW spielen und gleichzeitig Joggen. Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, WoW auf dem Smartphone zu spielen, während ihr tatsächlich durch die Botanik rennt? Wie wir bereits in einem unserer Artikel beschrieben haben, ist es relativ leicht, WoW auf dem Smartphone zum Laufen zu kriegen, also warum nicht das Umständliche mit dem Unbequemen verbinden?
Ihr müsst lediglich einen Screen-Mirror auf dem Smartphone einrichten, fern der Heimat mit enormem Lag kämpfen, eine Steuerung bezwingen, die nie für ein Zocken aus vollem Lauf gedacht war und eure Umgebung ignorieren, während ihr verzweifelt versucht, mit rotierenden Armen etwas auf dem 15 cm großen Display zu erkennen. Wenn ihr im Anschluss in einen Straßengraben stürzt und den Fall mit eurem dem Gesicht abfedert, umfängt euch selige Bewusstlosigkeit, die euch vor einem erneuten Versucht abhält, euer Smartphone für einen WoW-Dauerlauf zu missbrauchen. Mal im Ernst: Wir haben darüber nachgedacht, was man mit dem Smartphone für Untaten begehen könnte ...
Es ist jedoch extrem schwer, einen waschechten Lauf an freier Natur irgendwie mit WoW zu verbinden. Das einzige was klappen könnte wäre, einen Tierherrschaft-Jäger mit Sprachkommandos zu spielen. Dann müsstet ihr während eures Joggings einfach alle zehn Sekunden "TÖDLICHER SCHUSS!" und "TÖTUNGSBEFEHL!" in das Telefon schreien und schon könnt ihr in Mythic 15+ Dungeons mitlaufen. Okay, ihr werdet vermutlich auf irgendeiner Gefährder-Liste der Bundespolizei landen, aber was tut man nicht alles, um fit zu bleiben. Wenn wir etwas länger darüber nachdenken ... investiert doch besser in eine Tretmühle. Ist vermutlich besser für eure Gesundheit.
Kommen wir zur Fragen aller Fragen: Wie könnt ihr am besten selbst joggen, während ihr WoW spielt? Bevor ihr zurückfragt "SOLLTEN wir überhaupt joggen, während wir WoW spielen?!" Nein, vermutlich nicht. Ist das Ganze absolut supercool und macht es euch zu einem absoluten Alpha-WoW-Spieler? Hell yeah! Also schreiten wir zu Tat und nehmen die oben genannte Optionen auseinander. Die VR-Variante ist die sicherste, spaßigste und motivierendste unter den drei Möglichkeiten. Nebenbei ist sie auch so absurd teuer, dass ihr euch dafür vermutlich einen Kleinwagen leisten könntet, also fällt sie von vornherein weg. Das Warbiking hört sich zu Beginn am bequemsten an: Ihr sitzt, müsst nicht mit ruckartigen Bewegungen klarkommen und der Schweiß fliegt überall hin, nur nicht auf euren Monitor.Mit Montabon nahm das Tretmühlen-Konzept in seine aktuelle Form an: volles VR, eingespannt in eine stationäre Tretmühle, samt Herzschlagmonitor.Quelle: buffed Der Nachteil an dieser Methode ist das, was auch Theweightlifter erlebte: Ihr stärkt mit einem Sitzrad zwar euer kardiovaskuläres System und eure Beine, dank der bequemen Position werdet ihr euch aber potentiell sehr leicht überlasten. Wenn ihr erst einmal richtig im Spiel seid, werden eure Beine schnell zur Nebensache. Das Ergebnis sind Knieschmerzen, weil ihr euch nicht richtig einschätzen könnt. Wir empfehlen allen engagierten Heimjoggern deshalb, eine handelsübliche Tretmühle zu benutzen. Wie Althaea bereits bemerkte, ist es auf einer Tretmühle leichter, das Jogging als Hauptbeschäftigung anzusehen - denn wenn ihr hier nicht aufpasst lernt ihr, wie sich die Jäger-Fähigkeit Rückzug im echten Leben anfühlt.
Zudem ist die Montage eines einfachen Sperrholz-Schreibtisches, dank der verbreiteten Handgriffe der Laufbänder, leichter als bei einem Sitzrad. Wenn ihr alles fertig montiert habt, kombinieren wir den cleveren Einfall von Montabon mit dem gesunden Marschtempo einer Tretmühle: Sprachkommandos erleichtern euch die Eingabe, ohne dass ihr euch aus vollem Lauf heraus über eure Tastatur beugen müsst. Klar, je nachdem wie schnell ihr lauft, müsst ihr schon ein wenig Puste erübrigen, um die Kommandos so einzusprechen, dass die Scripte euch verstehen.
Wir raten euch jedoch ohnehin, eher in einem gemütlichen Schlendern oder höchstens einem leichten Trab zu spielen. Wer während eines vollen Sprints, mit pumpenden Beinen und rudernden Armen WoW spielen möchte, hat vermutlich ohnehin geistig bereits mit seinem Rechner und der Inneneinrichtung seines Zimmers abgeschlossen.
Wen wir aus unseren Recherchen ein Fazit ziehen müssten, dann dieses: WoW auf der Tretmühle ist anstrengend, unnötig kompliziert und setzt eine Vorbereitung voraus, die in keinem Verhältnis zum Ergebnis steht - also exakt das Gleiche wie die Level-Tretmühle, wie sie aktuell in WoW zu finden ist (Heyooo!) Und trotz oder gerade deswegen lieben wir die Idee. Ihr hattet einen schlechten Tag?
Grindet ein paar Weltquest, während ihr einen ordentlichen Spaziergang einlegt und wir garantieren euch, dass die Welt nach einer anschließenden heißen Dusche wieder völlig anders aussieht. Laufsport tut gut, ist gesund und beugt Wehwehchen vor; zumindest, wenn man ihn in Maßen betreibt. Haltet ein stetes Tempo, achtet auf eure Gelenke und übernehmt euch nicht. Wir sehen uns auf Azeroths Pfaden, Wanderer!
01:26WoW: Wrath of the Lich King - Trailer für das neue Pandemie-Brettspielzur Startseitezur Galerie