Der Börsengang des Schweizer Sportschuh-Herstellers On hat hohe Wellen geschlagen. Die Aktie startete bei einem starken Preis von je 24 Dollar und schoss im Verlauf des Tages in die Höhe.
Tenis-Ass Federer hat 2019 etwa 50 Millionen Franken in das Schweizer Unternehmen On investiert, schätzte die «Handelszeitung» damals. Er taucht jedoch nicht in den Börsenunterlagen des Unternehmens auf. Folglich liegt sein Investment unter fünf Prozent. Mit dem gestrigen Börsengang könnte der Maestro dennoch bis zu 300 Millionen Franken verdient haben, wird gemutmasst.
Es sei aber schwer zu schätzen, wie gross der effektive Gewinn von Federer ist. Das sagt Maximilian Müller, Studiengangsleiter Betriebsökonomie der ZHAW. Aus finanzieller Sicht mache Federer aber sicher Profit – je nachdem, wie viel er investiert hat.
Patrik Schwendimann, Aktienanalyst der Zürcher Kantonalbank, warnt vor «Überhitzungserscheinungen». Beim aktuellen Aktienkurs sei Vorsicht geboten. Auf den Anstieg von 46 Prozent innert eines Tages auf 35 Dollar je Aktie folge sicherlich eine stärkere Kurskorrektur.
Langfristig könnte der Börsengang in Amerika auch Nachteile mit sich bringen, schätzt Schwendimann. An der Schweizer Börse hätte sich das Unternehmen in eine prominente Auswahl von erfolgreichen internationalen Schweizer Konsumgüter-Konzernen einreihen können. Im grossen amerikanischen Kapitalmarkt bestehe nun aber die Möglichkeit, dass On nur kurzzeitig Beachtung erhält.
Obschon On nur knapp Gewinn schreibe, sei der Börsengang der richtige Schritt, so Schwendimann. Das Unternehmen könne auf der aktuellen Welle des Sportschuh-Booms mitreiten. Künftig werde entscheidend sein, dass On die Erfolgsgeschichte mit einem starken Umsatz- und Gewinnwachstum fortschreiben könne.