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Hallux valgus: Wann eine OP sinnvoll ist | Gesundheitsstadt Berlin

Hallux valgus: Wann eine OP sinnvoll ist | Gesundheitsstadt Berlin

Hallux valgus: Wann eine OP sinnvoll ist | Gesundheitsstadt Berlin

In natürlichen und gesunden Urzeitmenschenfuß, der noch nie in einen Schuh gesteckt wurde, spreizten sich die Zehen leicht voneinander ab. Wir zivilisierten Menschen tragen Schuhe – zumeist in einer Form, die nicht dem Umriss der natürlichen Fußsohle entspricht. Mögliche Konsequenz: Die Zehen werden aus ihrer angestammten Lage gedrängt; die Zehenlandschaft kann sich auf Dauer verformen.Im fortgeschrittenen Stadium macht sich das durch die Schiefstellung des großen Zehs bemerkbar. Dieser „Ballenzeh“ (fachsprachlich: Hallux valgus) ist also insbesondere das Ergebnis von jahrelanger falscher Fußbekleidung. Stärkere Ausprägungen des Hallux valgus betreffen in erster Linie Frauen. Ein Grund dafür ist deren zarteres Bindegeweben. Ein anderer sind die Damenschuhformen, die diese Fehlbildung stärker begünstigen als Herrenschuhe: zu hohe Absätze, zu enge Schuhspitzen, zu kurze Schuhe.

Was beim „Hallux valgus“ im Fuß passiert

Beim Hallux valgus wandert der erste Mittelfußknochen mit seinem Köpfchen zum inneren Fußrand. Gleichzeitig verschiebt sich die große Zehe aus ihrer ursprünglich geraden Position in Richtung Fußaußenseite und drückt auf die mittleren Zehen. Nichts anderes beschreibt der etwas kryptische klingende wissenschaftliche Name: „Hallux“ ist die Bezeichnung für den anatomisch ersten Zeh. Beim Menschen ist der zugleich der größte. „Valgus“ ist ein Eigenschaftswort, das die Schiefstellung „nach außen“ beschreibt (bekanntes Beispiel einer Valgus-Schiefstellung: X-Beine).

Leichter Hallux kann mit Physiotherapie korrigiert werden

„Ein nur leichter Hallux valgus lässt sich zunächst mit Hilfe von Einlagen, speziellen Schienen sowie Physiotherapie behandeln“, heißt es in einem Bericht der Apotheken Umschau. Der „Hallux“ bildet sich dann in vielen Fällen langsam zurück. Ist die Fehlstellung des großen Zehs dagegen bereits massiv, lässt sich das nur durch eine Operation korrigieren. Sonst drohen Folgeschäden wie eine Arthrose des Großzehengrundgelenks.

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Bei Schmerzen: Ein Röntgenbild hilft bei der Entscheidung pro oder contra OP

„Machen sich bereits Schmerzen bemerkbar, ist das ein erster Anhaltspunkt, dass eine Operation notwendig sein könnte", sagt Anke Röser, Leitende Ärztin des Fachzentrums für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie an der Schön-Klinik München-Harlaching im Kundenmagazin der Apotheken. Die wichtigste Entscheidungshilfe liefert aber ein Röntgenbild. „Damit lässt sich gut beurteilen, wo genau und wie stark ausgeprägt die Fehlstellung ist."

Mittels einer Operation kann die Stellung des ersten Mittelfußknochens korrigiert werden. Etwa zehn OP-Verfahren sind im deutschsprachigen Raum gängig. Je nach Ausprägung kommen laut Apotheken Umschau vor allem diese drei Verfahren zum Einsatz:

Hallux valgus: Drei gängige OP-Verfahren

1. Leichte Form – OP-Verfahren nach „Chevron/Austin“:

Ist der Ballenfuß nur leicht ausgeprägt, wird der Knochen im Bereich des Köpfchens umgestellt und mit einer Schraube fixiert. Diese kann auch im Knochen bleiben.

2. Mittelschwere Form – OP-Verfahren nach „Meyer/Scarf“:

Bei einer mittelschweren Fehlstellung wird der Schaft des Mittelfußknochens Z-förmig durchtrennt, in seiner Stellung korrigiert und mit Schrauben fixiert.

3. Schwere Form – OP-Verfahren der „Umstellungsoperation“:

Tritt der Hallux valgus in schwerer Form auf, setzt die Operation unten am Knochen an der Basis an. Je nach Schnitttechnik wird der Knochen in der neuen Position fixiert, meist mit einer Titanplatte.

In 30 Prozent der Fälle kehrt der Hallux valgus wieder

Laut einer Studie sind über 90 Prozent der Patientinnen und Patienten mit dem Ergebnis einer Hallux-valgus-Operation zufrieden oder sehr zufrieden. Ganz ausgestanden ist das Problem jedoch nicht in jedem Fall: Bei rund 30 Prozent der Operierten entwickelt sich innerhalb von zehn Jahren nach der OP ein Hallux valgus wieder.

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