Der Zuspruch für das Frauenfinale zwischen Emma Raducanu und Leylah Fernandez war beim TV-Publikum in den USA höher als jener für die historische Jagd von Novak Djokovic.
von tennisnet.comzuletzt bearbeitet: 15.09.2021, 09:26 Uhr
2015 war´s, da sandte die USTA schon früh im Sommer die Nachricht in die Tenniswelt, dass die Tickets für das Frauenfinale schon vergriffen wären, während für jenes der Männer noch Karten zu haben waren. Die einfache Erklärung: Vor sechs Jahren hätte Serena Williams den Kalender-Grand-Slam komplett machen können, scheiterte dann im Halbfinale an Roberta Vinci. Das Endspiel gegen Flavia Pennetta hat dann nicht für ganz so viel Aufmerksamkeit gesorgt.
In diesem Jahr stand Novak Djokovic vor der vielleicht einmaligen Chance, alle vier Majors in einem Jahr zu gewinnen. Das Arthur Ashe Stadium war voll besetzt, Djokovic schaffte es bekanntlich auch bis ins Endspiel, der Gegner war sein erster Verfolger in der ATP-Weltrangliste Daniil Medvedev. Die TV-Quoten in den USA zeigen allerdings, dass weniger Interesse an der historischen Leistung Djokovics bestand als am Teenager-Finale zwischen Emma Raducanu und Leylah Fernandez.
Das mag möglicherweise mit dem Beginn der NFL-Saison zusammenhängen, die mit dem Großteil ihrer Matches am vergangenen Sonntag startete. Allerdings darf man durchaus hinterfragen, ob die Zielgruppe der Tennisfans eine große Schnittmenge mit jener der Football-Fans hat. Darüber hinaus mussten die Frauen am Samstag ebenfalls gegen die populärste Sportart in den USA antreten, auch die Übertragungen vom College-Football ziehen große Zuschauermassen an.
Liegt es an der potenziellen Länge der Männer-Matches? Hatten die Frauen (auch) in diesem Jahr eine bessere Geschichte zu erzählen mit den beiden jugendlichen Außenseitern? Oder ist Frauentennis aufgrund der jahrelangen Erfolglosigkeit bei den Männern in den USA einfach populärer bei den Fans? Hier sind wohl mehrere Antworten möglich.
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