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"Ich habe in diesen Ferien so viel gelernt", seufzt Linus, acht Jahre alt, irgendwo kurz vor Hannover, nach nun schon zehn Stunden Zugfahrt und immer noch nicht wieder zu Hause. Er weiß jetzt, dass Gletscher keine Berge sind, sondern Eisflüsse, wie die Alpen entstanden sind, und warum das Klima sich wandelt. "Und Langlaufen und Schneeschuhwandern hab ich auch gelernt." Fast ist er ein wenig froh, dass nun fünf Tage Quarantäne vor uns liegen – "Da kann ich mich wieder erholen."
Ich selbst bin kein bisschen erschöpft. Nach einer gefühlt endlosen Zeit mit Homeschooling und Homeoffice hatte ich mich nach neuen Erlebnissen verzehrt. Raus aus dem Hamburger Endlosgrau und unserer Stadtwohnung ohne Balkon. Rauf auf die Berge, auf die Bettmeralp: auf 2000 Höhenmetern unterhalb des größten Gletschers der Alpen gelegen, autofrei, bekannt für Schneesicherheit und besonders viele Sonnentage. Mich schockten nicht mal die zwölf Stunden Bahnanreise, inklusive fünfmal umsteigen. Im Gegenteil: Das Buchen der Tickets gab mir neue Hoffnung – und im Nachhinein würde ich sagen, dass ich meine Lebensenergie-Akkus nie vorher in so kurzer Zeit so stark aufladen konnte wie in den sechs Tagen auf der Bettmeralp.
Was nur zum Teil daran lag, dass die Akkus nie vorher so leer gewesen waren. Vor allem lag es an diesem zauberhaften Ort, viel frischer Luft und der Aufgabe, die wir uns selbst gestellt hatten: ausprobieren, ob Winterferien auch ohne oder zumindest mit weniger Skifahren schön sind. Ob nicht klimafreundlichere Schnee-Aktivitäten wie Langlaufen, Schlitten fahren und Schneeschuhwandern vielleicht genauso viel Spaß bringen.
Kein leichter Angang für eine eingefleischte Skifahrerin – wie ich es seit frühester Kindheit bin – und für eine Familie, die ich mit meiner Leidenschaft gründlichst infiziert habe. Den ersten Anstupser hatte meine Schwester gegeben, als ich erzählte, dass wir ins Südschweizer Wallis, ins Aletschgletschergebiet fahren werden: "Das ist schlau, den Aletschgletscher sollte man besser früher als später sehen, wer weiß, wie lange es den noch gibt", flachste sie. Ich las nach: Der Große Aletschgletscher ist – zurzeit – knapp 20 Kilometer lang und gut 79 Quadratkilometer groß. Vor 50 Jahren war er noch fast 130 Quadratkilometer groß, und 1863, als er das erste Mal vermessen wurde, waren es sogar 163 Quadratkilometer. Wie ein gigantischer Fluss aus Eis wälzt er sich aus der Jungfrauregion ins Rhônetal, bis zu 200 Meter im Jahr legen die Eismassen dabei zurück.
Den zweiten, kräftigeren Stupser gibt uns der Gletscher selbst: Am ersten Doch-noch-Skitag fahren wir auf das Moosfluhjoch, auf dessen Grat man dem Gletscher, der zum Unesco-Welterbe gehört, besonders nahe kommt – der ganze Berg bewegt sich bis zu 40 Zentimeter im Jahr mit den Eismassen. "40 Zentimeter! Ehrenhaft!! Das ist mehr als ein großes Lineal!", staunt Joris, zwölf Jahre alt, und begutachtet die Schienen, auf denen die Bergstation der Gondel und alle Stützpfosten stehen, damit sie regelmäßig nachjustiert werden können. "Ehrenhaft!" ist zurzeit das größte Kompliment, das Joris zu vergeben hat, größer noch als "das bockt mega" oder "legendär", weshalb er nichts mehr zu sagen weiß, als wir einer Infotafel entnehmen, dass der Gletscher in der letzten Eiszeit, vor 24 000 Jahren, um drei Eiffeltürme höher war als heute. Wir googeln, wie hoch ein Eiffelturm ist: 324 Meter!
Keine Frage: Was der Klimawandel zum Abschmelzen eines solchen Eisriesen beiträgt, ist alles andere als ehrenhaft. "Skifahren ist nicht gut fürs Klima, oder Mami?", fragt Simon, zehn Jahre alt, bedrückt, und ich kann das leider nur kleinlaut bejahen. Deshalb beschließt der Familienrat noch hier, vor Ort, dass wir in den folgenden fünf Tagen ausprobieren wollen, was sonst noch so geht – klimafreundlich im Schnee.
Zum Beispiel Schlitten fahren. Das kennen die Jungs, weil es auch in Hamburg manchmal möglich ist, leider nur auf eher lächerlichen Hügeln im Park. Da hat die Schlittelpiste vom Moosfluhgrat bis nach Bettmeralp, 319 Höhenmeter auf 2,7 Kilometern, schon ein anderes Kaliber. Mit lautem Gejohle stürzen sich die Kinder bergab. Wer ist schneller, wer schafft es öfter, den anderen von der Bahn zu drängen, und wer legt die spektakulärsten Stürze hin? Mir wird ganz flau, wenn ich das sehe. Zum Glück sind die Kinder bald so weit voraus, dass ich sie nicht mehr sehen kann, und mich darauf konzentriere, wie ich selbst den Berg herunterkomme. Ich bremse so heftig, dass meinen Stiefeln nach der Tour ein halber Zentimeter Absatz fehlen wird, und an den ganz steilen Strecken steige ich sogar ab und gehe zu Fuß. "Mama, du bist ein Schlitten-Loser", sagt Joris unbarmherzig, als ich, wie er findet, "eine Ewigkeit später" zu meiner Familie stoße. Schlitten fahren, so viel ist klar, wird nicht mein neuer Wintersport.
Viel umweltschonender ist ja ohnehin das Schneeschuhwandern, für das man weder Lifte noch gespurte Pisten braucht. Mir wurde schon oft angeboten, es mal zu probieren, ich hatte immer abgewinkt, weil ich es für mörderanstrengend und todlangweilig hielt und fürchtete, mich mit zwei klobigen Plastikpfannen unter den Schuhen wie ein Nilpferd im Schnee zu fühlen. Jetzt aber ist es so weit. Wir treffen uns mit Dominic, der uns führen wird, denn in unberührte Winterlandschaft zu laufen ist ohne Ortskenntnis im Hochgebirge nicht nur wegen der Lawinengefahr keine gute Idee.
Dominic zeigt uns, dass die Schneeschuhe, die zwar groß, aber federleicht sind, drei verschiedene Modi haben: fest am Schuh, was im Tiefschnee gut funktioniert, mit flexibler Ferse, damit man auf hartem Untergrund bequem laufen kann, oder mit einer Art ausgestelltem Absatz – als Steighilfe. Die Kinder schnallen die Schuhe fest und haben zunächst viel Spaß, darauf herumzurutschen. Doch dann biegen wir auf einen etwas steileren Pfad in den Wald ab – und das Gejammere beginnt. "Zu steil", "zu anstrengend", "ich komme nicht vorwärts", "der Schneeschuh zerdrückt meinen Fuß", "ich schwitze", "mir ist laaaangweilig" – in einer Tour geht das so. Jammerschade, denn uns Erwachsenen gefällt es gut, abseits der Hauptverkehrsadern der Bergwelt zu spazieren.
Es ist erstaunlich wenig anstrengend, selbst steile Hänge hinaufzulaufen – und wer so langsam unterwegs ist, hat entsprechend viel Zeit, die Winterlandschaft zu betrachten. Die Sonne gibt heute alles, die umliegenden Drei- und Viertausender enthüllen sich nach und nach aus ihrem Morgennebelkleid, und ich werde fast demütig ob all dieser Schönheit um mich herum. Wenn nur nicht dieses Gejaule und zunehmendes Gestreite meiner Söhne um mich herum wäre. "Ruhe!", brülle ich, was wenig Erfolg hat, sie aber wenigstens zum Lachen bringt, und versuche dann, sie dafür zu begeistern, die verschiedenen Schneezustände unter den Schuhen zu erspüren: Wie knusperknackig der Harsch unter uns bricht, wie federweich wir in den frischen Schnee einsinken.
Voll ehrenhaft, so ein EiszapfenSo richtig punkten kann ich damit leider nicht, erst als Simon unter einem Felsen ein Eisloch entdeckt, in dem sich stattliche Eiszapfen gebildet haben, bessert sich die Laune. Die Kinder ernten die Zapfen, verwandeln sie in Zauberstäbe oder Ninja-Schwerter und lecken mit vorsichtiger Zunge daran. "Voll ehrenhaft, so ein Eiszapfen", sagt Linus. Also rasten wir, bis das neue Spielzeug geschmolzen ist, um dann, vorbei an verwitterten Holzchalets wieder abzusteigen. Und einzusehen: Schneeschuhwandern wird wohl leider auch nicht der neue Familienwintersport.
"Dann können wir das Winterwandern auch gleich sein lassen", sage ich zu Stephan, meinem Mann. "Nein", sagt er, "wir ziehen das jetzt durch! Der Weg über den Gletschergrat ist bestimmt wunderschön." Überraschenderweise gefällt auch den Kindern das Wandern ohne Schneeschuhe. Ob es daran liegt, dass sie auf dem präparierten Weg rennen können, uns weit voraus sind, und wenn sie dann warten, Schneeengel machen oder Zeichnungen ins Weiß? Oder an der "epischen" (Joris) Schneeballschlacht, Eltern gegen Kinder, die, weil die Pracht hier sehr verharscht ist, eher eine Schneeplattenschlacht ist, mit Scheiben, die man werfen kann, wie brüchige Frisbees? Jedenfalls schenkt keine Partei der anderen auch nur einen halben Meter Frontverlauf, und erst, als wir alle durchnässt sind und jedes Familienmitglied unter lautem Geheul mindestens einmal eingeseift wurde, wandern wir leicht entkräftet weiter.
Erst am letzten Tag probieren wir das eigentlich Naheliegendste: Langlauf. Sanft, naturnah, ein echter Sport. Doch ich bin skeptisch. Als ich Kind war, haben meine Eltern uns zum Langlaufen gezwungen. Wobei: Meine Schwester musste nicht gezwungen werden – sie hatte wirklich Spaß daran. Ich habe es gehasst. Weil ich nach Meinung meines Vaters zu pummelig und nicht fit genug war, musste ich Runden laufen. Ich habe nach Kräften geschummelt, abgekürzt, wo ich meinte, nicht gesehen zu werden, und mich im Wald versteckt, damit mein sportlicher Vater mich zwei Mal an plausibel scheinenden Stellen überholen konnte. Und nun soll ich freiwillig zurück in die Loipe? Puh!
An der Loipe am Bettmersee treffen wir Maria Minnig. Die 29-Jährige zeigt uns geduldig, wie wir im klassischen Stil die Gleitphasen verlängern, und wie man skatet, ohne ständig die Skier über Kreuz zu bekommen. Die Skating-Technik gab es noch nicht, als ich ein Kind war. Weil es so ähnlich funktioniert wie auf Alpin-Skiern, lerne ich es sogar schneller als die sportliche Mehrheit meiner Familie. Und – Überraschung! – auch die klassische Variante fällt mir leichter als den anderen. Mein Körper erinnert sich offensichtlich an den richtigen Wechsel von Druck auf den Ski (zum Anschub) und Entlastung (zum Gleiten). Neidisch beobachtet vor allem Stephan, der sich schwertut, wie ich davonziehe.
Der ehrgeizige Joris hat den Bogen bald raus, schließt zu mir auf und gibt dann alles, um mir davonzujagen. Was ihm auch gelingt, bis es leicht bergab geht: Er verliert die Kontrolle über sein Tempo, purzelt in den Schnee, verliert einen Ski und kommt nur mühsam wieder hoch. Er schimpft wie ein Rohrspatz, zumal seine Brüder und Maria uns inzwischen überholt haben. Bald danach wird zuerst Stephan und Simon langweilig, kurz darauf auch Linus und schließlich Joris, der findet, er habe nun genug gelernt. Schade, ich hätte gern noch weitergemacht. In meinem Tempo, als eine Art gleitendes Spazierengehen, gefällt mir das Langlaufen sogar sehr – wer hätte das gedacht? Könnte das nicht unser neuer Familiensport werden? Die Kinder sind skeptisch: "Das kann man einen Nachmittag machen, dann ist es lustig", sagt Joris. "Aber eine ganze Woche lang? Den ganzen Tag? Dazu bockt es nicht genug!"
Ich fürchte schon, dass wir künftig zwischen Pest (kein Skifahren mehr) und Cholera (aufs Klima pfeifen) wählen müssen, als wir das Werbeplakat einer Bäckerei sehen: "Heute Cholera" steht da. Wie witzig, denke ich, heute also mal kein Corona, bis Maria uns aufklärt: "Cholera" ist quasi das Nationalgericht der Bettmeralp, eine Blätterteigtorte gefüllt mit Lauch, Kartoffeln und Käse – all den Produkten, welche die Älpler früher hier oben erwirtschaften konnten. Keine Frage, wir probieren die Cholera.
Und das wahrscheinlich auch in Sachen Winterferien. Denn auch auf der Bettmeralp haben wir nicht komplett aufs Skifahren verzichtet. Vor und nach unseren Test-Aktivitäten sind wir höchst vergnügt über die Pisten gejagt, alle fünf glücklich und zufrieden. Den Sport für immer aufzugeben, erscheint uns als ein zu großes Opfer. Aber auf der Rückfahrt im Zug, irgendwo hinter Frankfurt, beschließt der Familienrat: Wenn wir künftig Skiurlaub machen, fahren wir immer mit der Bahn, das ist schon mal klimafreundlich und auch weniger stressig als mit dem Auto. Joris sagt: "Und wir wohnen immer in einer Ferienwohnung, das ist besser als im Hotel mit Schwimmbad. Auf das Schwimmbad können wir verzichten!" Simon meint: "Wir können öfter mal Langlauf machen. Und Schlitten fahren. Und wandern. Wenn’s sein muss auch mit Schneeschuhen." Linus, der schon sehr müde ist, sagt: "Wir machen das nächste Mal einfach Winterferien am Nordpol. Da muss man Langlauf machen, weil es keine Berge gibt. Und da ist immer Schnee, da wandelt das Klima sich nicht."
Und weil ich nach unserer Schweizwoche so herrlich entspannt bin, lasse ich ihn für heute einfach mal in diesem Glauben.
Unsere Winterreise hat Anfang März stattgefunden, als in der Schweiz wegen der Pandemie anders als in Deutschland zwar Beherbergungsbetriebe unter strengen Auflagen geöffnet waren, Gaststätten und viele Indoor-Attraktionen aber geschlossen bleiben mussten. Deshalb sind die Tipps zu dieser Geschichte weniger umfangreich, als du es von BRIGITTE gewohnt bist.
ÜBERNACHTENFerienwohnung Carving 2. Wir haben in dieser geräumigen, sehr hochwertig ausgestatteten Ferienwohnung (8 Betten in 3 Schlafzimmern) gewohnt. Sie liegt nur 150 Meter von der Gondelstation entfernt, man kann auf Skiern ab/bis zum Haus fahren. Vom Balkon hat man einen großartigen Blick über das Rhônetal auf die Dreitausender des Piemont. Die Wohnung ist mit viel Holz, Beton und Designmöbeln sehr geschmackvoll eingerichtet, es gibt viel Stauraum in Schränken und sogar einen Whirlpool! Ab ca. 193 Euro/Nacht (Bettmeralp, bettmeralpferien.ch).
Hotel Bettmerhof. Der Fotograf Jens Schwarz war in diesem Hotel am oberen Ende des Dorfes untergebracht und mochte die mit Holz und Naturmaterialien gestalteten Zimmer. Besonders begeistert hat ihn jedoch das abendliche Halbpensionsmenü und nachmittags die große Sonnenterrasse vor dem Haus. DZ/F ab ca. 95 Euro (Bettmeralp, Tel. 027/928 62 10, bettmerhof.ch).
GENIEßENBättmer Hitta. Fast schon Kultstatus hat diese Hütte, in der es nicht nur gute Küche (Hauptgerichte ab ca. 17 Euro) gibt, sondern auch gute Stimmung – und das sogar dann, wenn wegen Corona die Terrasse gesperrt ist und alle ihr Essen im Schnee sitzend verzehren müssen. Normalerweise gibt es seitlich der Sonnenterrasse eine Snowtubing-Area für Kinder – unsere Söhne waren sehr enttäuscht, dass ihnen dieses Vergnügen wegen Corona verwehrt blieb (zwischen Bettmeralp und Fiescheralp, östlich unterhalb der Bergstation des Schönbiel-Sessellifts, Tel. 027/928 41 81).
Chüestall. Noch nie hat eine lebendige Kuh ihren Huf in den "Chüestall" gesetzt, der Name des stylishen Bergrestaurants ist insofern ein wenig irreführend. Es gibt aber sehr gutes Fleisch (ca. 41 Euro) – auch vom Rind – außerdem Rösti (ca. 24 Euro) und natürlich Raclette (ca. 10 Euro). Im Winter ist der "Chüestall" berühmt für seine Fondue-Abende mit anschließender Fackelabfahrt und die gut sortierte Schneebar (zwischen Bettmeralp und Riederalp, östlich der Lift-Trasse des Moosfluh-Sessellifts, Tel. 027/927 15 91, chuestall-blausee.ch).
Pizzeria PiccoBello. Das Zweitrestaurant des "Bettmerhof" ist für seine Pizzen im Wagenradformat (ab ca. 17 Euro) bekannt. Die Auswahl ist groß, köstlich sind sie alle. Perfekt für alle Ferienwohnungsgäste: geliefert wird auch – pünktlich auf die Minute, mit dem Schneemobil (Bettmeralp, Tel. 027/928 62 10, bettmerhof.ch).
EINKAUFENDerby Sport. Beinahe übermenschlich, wie freundlich und blitzschnell die Mitarbeiter von Derby Sport den Verleih auch bei größtem Andrang händeln. Die Leihsachen sind tipptopp gepflegt, vom Holzschlitten (ca. 8 Euro/Tag) über Schneeschuhe bis zum Racing-Carver (ca. 62 Euro/Tag) gibt es alles – im angeschlossenen Laden auch zu kaufen und eine feine Auswahl Sportmode und -accessoires (Bettmeralp, Alpmatten, derby-sport.com).
Metzgerei Franzen. Hier kann man köstliches Bündnerfleisch, Würste und Steaks kaufen, Fondue-Mischungen, Raclettekäse, Wein und Feinkost außerdem. Kompetente Beratung, freundliche und fixe Bedienung (Bettmeralp, Hauptstr. 147).
Bäckerei Imhof. Überwältigende Auswahl an frisch und vor Ort gebackenen Brötchen, Broten und "Gipfeli" (Croissants), zudem Gebäck, Kuchen und Torten. Und die Bettmeralp-Spezialität "Cholera", ein Blätterteigkuchen gefüllt mit Lauch, Kartoffeln und Käse (Bettmeralp, Alpmatten, cafe-imhof.ch).
ERLEBENSkifahren. "Aletsch Arena" heißt das Skigebiet das sich von Fiescheralp bis Riederalp zieht, mit 104 Pistenkilometern und 35 Liften. Typisch für ein Gletscherskigebiet sind die Pisten eher flach, und es gibt viele Ziehwege, aber auch mehrere anspruchsvolle Hänge. Überwältigend sind die landschaftliche Schönheit, die Ausblicke auf den Gletscherfluss, die man an etlichen Stellen hat, das Matterhorn, das im Süden immer wieder aufblitzt, und natürlich das Panorama von Mönch und Jungfrau von Viewpoint Eggishorn (Skipass ab ca. 33 Euro/Tag, für Familien gibt es Ermäßigungen).
Schneeschuhwandern. Schneeschuhwandern ist so einfach, dass theoretisch jeder allein losgehen kann, am Rande der gepflegten Pisten oder auf markierten Winterwanderwegen – um Lawinengefahr zu vermeiden. Mehr Spaß macht es natürlich in der unberührten Natur mit einem Guide. Der Tourismusverein bietet regelmäßig geführte Schneeschuhwanderungen an, z. B. immer donnerstags durch den Aletschwald und über die Riederfurka zurück zur Riederalp. Preis ca. 23 Euro (aletscharena.ch).
Langlaufen. Gut sieben Kilometer gespurte Loipen gibt es in der Aletsch Arena. Wer mehr will muss ins nahe gelegene Goms – mit seinen mehr als 100 Loipenkilometern.
Winterwandern. 72 Kilometer präparierte Winterwanderwege sind in der Aletsch Arena im Angebot, von denen aus immerhin 40 Viertausender bestaunt werden können. Vollkommen zu Recht zählt die Region schon seit mehr als 20 Jahren zum Unesco-Weltnaturerbe – mir zumindest stockte beim Betrachten dieser Gebirgslandschaft immer mal wieder der Atem vor so viel Schönheit.
Schlitten fahren. Ob vom Moosfluh 2,7 Kilometer bis nach Bettmeralp oder von der Fiescheralp 13 Kilometer bis nach Lax: In der Aletsch Arena gibt es Pisten für jeden Geschmack.
Kräuterkurs. Und wenn das Wetter mal schlecht ist? Besucht man einen "Kräuterhexen"-Kurs bei Steffi Mattig. Aus duftenden Ölen, Baumharz und getrockneten Alp-Kräutern rühren Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert ihre eigene Sportsalbe, die dann ein Jahr lang kleinere Wunden und vor allem Muskelverspannungen heilt. Magie! Zwei Stunden ab ca. 42 Euro p. P. (Bettmeralp, Tel. 079/725 21 46, steffis-chritter.ch).
WENN ICH DAS GEWUSST HÄTTEDass mir Ferienhausurlaub im Winter gefallen könnte, hätte ich nicht gedacht, zu stressig erschien es mir, nach einem langen Tag draußen noch ein Abendessen kochen zu müssen. In der Schweiz aber halten die meisten Ferienwohnungen Raclette-Gerät und Fondue-Topf bereit – nichts leichter, als am ersten Tag die Vorräte an Käse, Kartoffeln und Trockenfleisch zu besorgen, die einen schweizlike durch die Woche tragen.
TELEFONDie Landesvorwahl der Schweiz ist 00 41.
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