"The Last Duel" spielt im Frankreich des 14. Jahrhunderts, wirkt angesichts der Debatten rund um Frauenrechte und Gleichberechtigung aber aktuell: In dem Historienepos (Kinostart: 14. Oktober) von Regisseur Ridley Scott (83) kommt es zum letzten von einem französischen Gericht angeordneten Duell. Gegenüber stehen sich ein Ritter (Matt Damon, 51) und ein Knappe (Adam Driver, 37). Der Auslöser für den Kampf: Die Frau des Ritters (Jodie Comer, 28) beschuldigt den Freund ihres Mannes, sie vergewaltigt zu haben. Das Drehbuch stammt von Damon selbst sowie seinem Kumpel Ben Affleck (49).
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt Damon, warum er und Affleck die spannende Geschichte aus allen Perspektiven der Hauptfiguren erzählen wollten und welche Reaktion sich das Duo vom Publikum erhofft. Außerdem verrät der Oscarpreisträger, wie es war, erneut mit seinem Freund zu arbeiten und wie er vergangene Woche seinen Geburtstag feierte.
Matt Damon: Es geht um diese sehr gewalttätigen Männer, die mitten im Hundertjährigen Krieg geboren wurden. Sie kennen daher nichts als Gewalt. Sie sterben und der Krieg geht immer noch weiter. Ich wusste beim Lesen des Buchs zunächst nicht, um was es genau geht, und dann fiel mir plötzlich diese weibliche Figur auf. Sie ist ein unglaublich heroischer Mensch und hat den Mut, die Wahrheit auszusprechen - trotz des großen Drucks ihrer Zeit und des Risikos und der Lebensgefahr. Ich dachte: "Wow, das ist etwas, worüber man einen Film machen sollte!"
Damon: Genau. Ihr Mut an diesem Punkt der Geschichte zog mich an. Und dann dachte ich über den Aspekt der einzigartigen Perspektive eines jeden Menschen nach. Ben und ich begannen, uns für die Idee zu begeistern, die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven zu erzählen - der von meiner, Adam Drivers und Jodie Comers Figur. Sie ist jedoch die Einzige, die zu verstehen scheint, dass sie als Frau auch ein menschliches Wesen ist.
Damon: Ja. Ihre Perspektive unterscheidet sich also immens von der der anderen und das fanden wir sehr interessant. Es war die ganze damalige Kultur, die diese Frau missbrauchte. Nicht nur eine einzige Person. Das System, in das sie hineingeboren wurde, sah sie nicht einmal als menschliches Wesen, sondern rein als Besitztum. Und sie sollte dieses System akzeptieren. Durch wahren Mut ist sie da herausgetreten und hat ihrer Menschlichkeit Ausdruck verliehen.
Damon: Eben. Wir leben heute in einer Welt, die sich sehr von der damaligen unterscheidet, aber es gibt auch viele Gemeinsamkeiten. Hoffentlich machen wir heute, was das angeht, Fortschritte.
Damon: Es gibt immer noch Verbesserungspotenzial. Das Ziel ist, dass es gleiche Chancen und Möglichkeiten für alle Menschen gibt. Es spielt dabei keine Rolle, ob ich Töchter oder Söhne habe. Ich war immer dieser Meinung. Hoffentlich sieht das jeder so.
Damon: Das versucht der Film zu untersuchen. Dies war die Vorgängerkultur, aus der unsere sich entwickelt hat. Was sind ihre heutigen Überbleibsel? Aber darüber muss das Publikum nachdenken und für sich Antworten finden. Das ist ein tolles Kompliment. Hoffentlich regt der Film Diskussionen an und die Menschen reflektieren ihr eigenes Leben.
Damon: Schauen Sie sich die Geschichte von Adam Drivers Figur an: Er glaubt, verliebt zu sein. Er hat sich an dieses System angepasst, in dem er lebt, und er versteht seine eigene Handlung nicht. Wir als Publikum würden sagen: "Du hast etwas Schreckliches getan!" Aber das ist ihm nicht bewusst. Vielleicht bringt der Film die Leute dazu, auch über ihre eigenen Handlungen nachzudenken und sich zu fragen: "Gab es eine Zeit, in der ich ebenfalls etwas getan habe und nicht verstand, was meine Handlungen mit jemand anderem machten?"
Damon: (lacht) Schrecklich, schrecklich...
Damon: Ich weiß nicht. Diesen Teil kann man nicht kontrollieren. Da hängt viel davon ab, was gerade in der Welt passiert, und weniger davon, was man erschaffen hat. Für uns war die Filmproduktion an sich bereichernd. So etwas möchte ich noch öfter in meinem Leben machen. Ich bin jetzt über 50, also...
Damon: Ja, genau!
Damon: Nein. Meine Familie kam aus Boston, also feierten wir einfach bei mir zu Hause mit einem Abendessen. Das war es so ziemlich.
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