Wäre der SRF-„Club“ nach eigener Aussage nicht „eine prominente Diskussionssendung“, wäre der Vorgang keine Zeile wert.
Weil es der Moderatorin der Sendung, Barbara Lüthi, damit aber in der jüngsten Sendung vom 8. Februar gelungen ist, eine neue Krankheit zu erfinden, muss diese besondere Leistung des umstrittenen Nationalsenders kritisch gewürdigt werden.
Long Covid hat nun den Stempel einer offiziellen SRG-Sendung erhalten, zumal geäussert wurde, in der Schweiz könne es sich „um 100’000 bis 200’000 Fälle“ handeln.
Ich sehe schon, wie traumverlorene Langschläfer aus den Betten springen und rufen: „Jetzt weiss ich es, ich habe Long Covid. Lasst mich in Ruhe, ich bleibe im Bett.“
Die von Barbara Lüthi sehr dezent geleitete nächtliche Sendung glich einer vorgezogenen Geisterstunde, wo Menschen, die nichts wussten über Long Covid, mit solchen diskutierten, die nach eigener Aussage wenig darüber wussten.
Einig war man sich darin: „Es handelt sich um eine umfassende Erschöpfung.“ Ja und? Derlei kommt auch ohne Covid häufig vor.
„Das Reden fällt schwer.“ Auch dies ist keinesfalls neu, ja sogar weit verbreitet, wenn Menschen nach Worten suchen.
„Es ist ein ‚Brainfall‘, ganz schwierig nachvollziehbar.“ Immerhin, das Wort „Brainfall“ gefällt mir. Geht normale oder hohe Intelligenz in solchen Fällen in Dummheit über?
„Es ist eine schwere neurotische Erkrankung“, liess sich ein Mediziner vernehmen.
In Zürich, wie wir in dieser Sendung hören durften, der Schweizer Zentrale von Long Covid, sind neurotische Erkrankungen, auch schwere, seit Generationen die Regel. Wozu braucht es dann Covid?
„Es ist ein Hirnnebel“, lässt sich eine Betroffene vernehmen.
Einigermassen umnebelt folge ich den Erklärungen suchenden Ausführungen einer mir bisher unbekannten Vertreterin des Bundesamtes für Gesundheit, die schuldhaft bekennt: „Wir haben auf Long Covid zu spät reagiert.“
Arme Frau, wann hat das BAG je früh agiert?
Seit Covid das Land verwüstet, haben die Schweizer Gesundheitsbeamten mit einem SP-Beau an der Spitze, der weiblicher Zuneigung nicht abgeneigt ist, fast immer alles zu tun verschlafen, was notwendig gewesen wäre.
Gab es in Bern schon Long Covid, ehe es Covid gab?
„Wir müssen es gut diskutieren, ehe wir etwas unternehmen“, sagt die Gesundheitsbeamtin. Sie lächelt verlegen.
Zwei Vertreter eines Long Covid-Lobbying-Vereins melden sich zu Wort: „Meine Frau ist freischaffende Künstlerin. Wer hilft ihr rasch?“
„Ich leide schon über ein Jahr über depressive Konzentration“, die andere Lobbyistin. Was ist depressive Konzentration? Wer die Antwort sucht, kann depressiv werden.
Da ich schon 30 Jahre die Krankheit des „burn out“ überlebt habe, ohne dem Burn-out zu verfallen, kann ich nur anfügen: Ist es nicht Zeit, eine neue Krankheit zu erfinden?
Wer arbeitet denn noch freiwillig in diesen Tagen? Es müssen Irre sein, die sich nicht krank melden.
Sicher sind damit nicht die oberen Kader der SRG gemeint, deren Chef jetzt mehr als eine halbe Million Franken jährlich verdient.
Lieber Gilles Marchand, ich gönne Dir die halbe Kiste.
Aber interessant ist die Begründung für die Lohnsteigerung, die man vom SRG-Präsidenten vernimmt: „Wir machen es jetzt wie die anderen Berner staatsnahen Konzerne.“
Zugegeben, es waren zuerst die beiden Schweizer Grossbanken UBS und CS, die als Grund für eine Salärsteigerung ihrer Spitzenkader sagten: „Wir machen es wie im Ausland.“
Nicht mehr Leistung entscheidet, sondern Klassenzugehörigkeit. Sei es Banker und Staatsdiener.
Wer lacht hier?
Kennen Sie Jean-Michel Cina, den Präsidenten der SRG? Er wurde von Bundesrätin Doris Leuthard („Atom Doris“) ins Amt geschwemmt.
Beide haben erst einmal die CVP ruiniert, dann hat die Aargauerin („Duschen mit Doris“) eine Energiepolitik durchgesetzt, die heute nur noch als katastrophal bezeichnet werden kann.
Jean-Michel Cina flüchtete zurück ins Wallis, wo er einige Jahre, kaum erfolgreich, als Staatsrat amtierte.
Jetzt ruiniert er mit seiner Personalpolitik die SRG zu einer Schweizer Lachnummer, wie nur Giacobbo sie darstellen könnte.
Der Berner Filz, der auf Kosten der Steuerzahler glänzend lebt, bringt solche Wunder wie die halbstaatliche „Club“-Sendung zustande.
Alle finden sich gut. Die Journalisten die Politiker. Die Politiker die Journalisten.
Jetzt will der Bundesrat, dass das Schweizer Volk am kommenden Sonntag eine Milliarden-Subvention für die Verleger gutheisst.
Dabei kenne ich keinen echten Schweizer Verleger, der das Geld wirklich bräuchte.
Die „Club“-Chefin Barbara Lüthi muss dringend zur neuen „Journalistin des Jahres“ gekürt werden. Der Grund: Sie lässt über Dinge reden, die niemand braucht.
Was die Menschen wirklich brauchen, darüber schweigt die SRG. Die SVP droht mit einer Halbierungs-Initiative für die SRG-Gebühren. Recht hat sie.