Wenn im Sommer die Füsse zum Vorschein kommen, werden auch zahlreiche Fehlstellungen wieder sichtbar.
Eine der häufigsten Verformungen ist der Hallux valgus, bei dem der Mittelfussknochen seitlich hervorsteht. Ist die Verformung sehr ausgeprägt, wird das Tragen von geschlossenen Schuhen für Betroffene zur Belastung.
In wenigen Fällen ist diese Fehlstellung angeboren. Der Vorteil dieser Variante: Der Fuss kann bereits in jungen Jahren mit Hilfe einer speziellen Schiene korrigiert werden.
Mit Erreichen des Erwachsenenalters hat der gestärkte Knochen dann die richtige Stellung eingenommen.
Der Grund ist typisch weibliches Schuhwerk: Schmal geschnittene Schuhe, die vorne spitz zulaufen und hohe Absätze. Beides übt überdurchschnittlich viel Druck auf den Fuss aus.
Kommt dann noch ein relativ schwaches Bindegewebe hinzu, schiebt sich der Mittelfussknochen immer weiter nach aussen. Dadurch wird der grosse Zeh in die Gegenrichtung zu den anderen Zehen gedrückt.
In manchen Fällen kann er sich sogar über den zweiten Zeh schieben.
Ist der Fuss einmal stark verformt, hilft nur noch eine chirurgische Korrektur. Dabei wird der Fuss operativ wieder begradigt.
Nach dem Verheilen können Betroffene wieder ganz normale Schuhe tragen. Dazu verhindert die Operation das Auftreten irreversibler Arthrose, die das Gehvermögen irgendwann ganz einschränkt.
Frauen, die gerne High Heels tragen, sollten ihre Füsse jedoch regelmässig auf frühe Anzeichen eines Hallux valgus überprüfen. Dazu gehören die verstärkte Hornhautbildung im Bereich des Fussballens, Schwielen und Hühneraugen an den Zehen.
Bei rechtzeitiger Erkennung kann der Orthopäde mit speziellen Bandagen und Einlagen gegensteuern.
Keine Frau muss ganz auf Schuhe mit hohen Absätzen verzichten.
Um die Entstehung eines Hallux valgus zu verhindern, ist es jedoch sinnvoll, diese nur sparsam zu tragen und stattdessen häufiger Sneaker oder andere flache Schuhe wie Ballerinas und Mokassins anzuziehen.
Dazu können Muskulatur und Bindegewebe in den Füssen gestärkt werden, zum Beispiel durch spezielle Fussübungen wie das Greifen nach einem Stift mit den Zehen.
In den Sommermonaten ist längeres Barfussgehen im Sand oder durch Wiesen eine Wohltat für strapazierte Füsse.