„Heutzutage interessieren sich die Leute eher für Tesla“, sagt Jane Alcorn, eine Lehrerin im Ruhestand und die Präsidentin des Tesla Science Center Wardenclyffe. „Er spricht jene Menschen an, die hart arbeiten, dafür aber wenig Anerkennung erhalten. Die Leute begreifen langsam, wie wichtig seine Beiträge waren.“
Ein Zeichen dieser wachsenden Anerkennung war sicherlich, dass Elon Musk sein E-Auto-Startup Tesla Motors 2003 nach dem Visionär und Erfinder benannte.
Tesla war das Kind serbischer Eltern und wurde in einem kleinen Ort geboren, der heute in Kroatien liegt. Schon als junger Mann emigrierte er in die USA, deren Staatsbürgerschaft er später annahm. Neben Edison, der später zu seinem erbittertsten Rivalen wurde, arbeitete er viel mit dem Erfinder George Westinghouse zusammen. Im Jahr 1893 führte das Duo seine Fortschritte in den Bereichen Beleuchtung und Motoren auf der Weltausstellung in Chicago vor. Zwei Jahre später entwickelten die beiden das erste Wasserkraftwerk an den Niagarafällen.
Zur Jahrhundertwende ließ Tesla in der kleinen Gemeinde Shoreham auf Long Island sein Wardenclyffe-Labor errichten, in dem er einige seiner ambitioniertesten Experimente durchführte. Das Unterfangen wurde von J. P. Morgen finanziert und von dem namhaften Architekten Stanford White designt.
Der auffälligste Teil des Labors war der Wardenclyffe Tower, auch als Tesla Tower bezeichnet. Der 57 Meter hohe Holzfachwerkturm verfügte an der Spitze über eine große Antenne und sollte nicht nur eine drahtlose Funkkommunikation bis über den Atlantik ermöglichen, sondern auch drahtlos Energie in der Umgebung verteilen.
Der Turm ist längst abgerissen, aber Teslas große Statue vor dem Gebäude sei ein gebührendes Denkmal für den Ort, findet Alcorn. „Das ist das letzte noch erhaltene Labor Teslas, das es auf der Welt gibt“, sagte sie.
Es hat Jahre gedauert, bis Alcorns gemeinnützige Organisation das Grundstück (mit etwas Hilfe von einem Webcomiczeichner) erwerben konnte.
Noch während des Bauvorhabens ging Tesla das Geld aus und sein Labor wurde gleich zweimal zwangsversteigert. Genau wie bei seinem vorherigen Labor in Colorado Springs wurden seine Assets liquidiert, um seine Schulden zu begleichen. 1917 wurde der Turm gesprengt, um das Metall zu verkaufen. Gerüchten zufolge war die Zerstörung von der US-Regierung veranlasst worden, die befürchtet haben soll, deutsche Spione würden den Funkturm zu Kriegszwecken nutzen, so Alcorn. Nach dem Abriss des Turms wurde das Hauptgebäude noch jahrzehntelang zur Herstellung von Fotografiezubehör genutzt.