Victoria's Secret galt lange Zeit als Nonplusultra und Karriere-Meilenstein für Models auf der ganzen Welt. Als "Engel" über den Runway zu laufen – das Ziel vieler junger Mädchen, deren Vorbilder Heidi Klum oder Alessandria Ambrosio heißen.
Dass hinter dem Schein von Victoria's Secret einige dunkle Geheimnisse stecken könnten, beleuchtet der Podcast "Fallen Angel" der Journalistinnen Vanessa Grigoriadis und Justine Harman. Die Verbindungen von Unternehmensgründer Les Wexner zu Jeffrey Epstein sind eines davon, wie sie erklären.
"Ich glaube, dass die Beziehung zwischen Les Wexner und Jeffrey Epstein sehr eng war. Und es gibt viele Leute, die glauben, dass der Großteil von Epsteins Geld – das Geld, das Epstein verwendete, um all diese außergewöhnlichen Immobilien zu kaufen und sich ein Image zu verschaffen, das all diese wohlhabenden Männer auf seine Seite zog, und auch all diese Frauen und Mädchen zu missbrauchen – höchstwahrscheinlich von Les Wexner kam", erklärt Grigoriadis der "New York Post".
"Curvy Supermodel"Die New Yorker Staatsanwaltschaft warf Epstein sogar vor, junge Models, die für Victoria's Secret laufen wollten, ausgenutzt zu haben. Ihr zufolge hätten "Castings" in seinem Haus stattgefunden, die in Missbrauch endeten.
Im Podcast kommt außerdem eine ehemalige Mitarbeiterin zu Wort, die sich an ein Aufeinandertreffen mit Epstein erinnert. Der verstorbene Unternehmer habe sie zu einer Party eingeladen, was sie jedoch abgelehnt habe. Daraufhin soll er sie noch einige Male kontaktiert haben, als er "weibliche Gesellschaft" benötigte. Sie lehnte auch diese Anfragen ab.
Doch nicht nur Epstein wird von den Podcasterinnen analysiert. Auch die Umgangsweise mit den Models und der ungesunde Druck auf die jungen Frauen ist Thema in den acht Episoden von "Fallen Angel". Model Erin Heatherton erinnert sich beispielsweise daran, dass sie lange Zeit und täglich ein Amphetamin-Derivat einnahm, um abzunehmen. Ihr Therapeut habe das Mittel später als "Badewannen-Meth" bezeichnet.
Erst vor wenigen Monaten teilte Model Bridget Malcolm ihre eigenen Erfahrungen mit der Öffentlichkeit. Victoria's Secret habe sie krank gemacht. "Ich hatte eine Essstörung, war auf Medikamente gegen Angstzustände angewiesen, hatte ständig Panikattacken und war erschöpft. Mein Körper war unterernährt, mein Geist war unterernährt, es war unerbittlich", sagte Malcolm bei "60 Minutes". Victoria's Secret habe seine Models ausgebeutet und kontrolliert.
Ein Sprecher von Victoria's Secret reagierte auf die von Bridget Malcolm erhobenen Vorwürfe und verwies auf das neue Image der Marke, das diverser sein soll und Frauen für ihre Leistungen statt ihr Äußeres feiert. Das Re-Branding kritisierte Malcolm bereits vor einigen Monaten als einen "Witz".
Quelle: "New York Post" / "Fallen Angel"
ls