"Das Beste an der niederländischen Monarchie ist Máxima" – so zumindest hört man es oft von unseren westlichen Nachbarn. Königin Máxima der Niederlande, 50, ist mit ihrem 1000-Watt-Lächeln, ihrem uneitlen Humor und ihrer nahbaren Art ein echter Publikumsliebling, auch über die Landesgrenzen hinaus. Diese Beliebtheit hilft dem niederländischen Königshaus immer wieder aus der Bredouille, denn auch Krisen lächelt Máxima mit ihrer entwaffnenden Art einfach weg. Von diesen Krisen gab es in jüngster Zeit so einige – und meistens betrafen sie den ausschweifenden und nicht mehr so bodenständigen Lebensstil der Königsfamilie.
Zuletzt rutschten die Umfragewerte für die niederländischen Royals auf Kellerniveau. Laut einer Umfrage der Agentur Ipsos hatten im April 2020 noch 76 Prozent aller Niederländer Vertrauen in die Monarchie. Im Dezember 2020 waren es nur noch 47 Prozent. Das lag vor allem an den Reisen der Familie während der Corona-Pandemie.
Im Sommer 2020 postete ein griechischer Restaurant-Besitzer stolz ein Foto mit seinen adeligen Gästen, der Königsfamilie höchstpersönlich – allerdings ohne Maske und Mindestabstand. Dafür gab es die erste Runde heftige Kritik. Nicht besser wurden die Sympathien mit dem Kauf einer Luxus-Jacht (Modell "Wajer 55") für 1,7 Millionen Euro.
Mitte Oktober 2020 eskaliert die Urlaubskrise dann so richtig, als sich die Niederlande in einem Lockdown befanden, die Royals allerdings erneut im Regierungsflieger nach Griechenland jetteten. Dort besitzen sie ein Ferienhaus. Die Bevölkerung war empört. Nach Rücksprache mit Premierminister Mark Rutte flogen Willem-Alexander und Máxima direkt am nächsten Tag zurück, diesmal im Linienflugzeug. Da war die Empörungswelle aber schon Tsunami-groß, sodass sich das Königspaar in einer zweiminütigen Videobotschaft entschuldigte und erklärte: "Es schmerzt uns, dass wir Ihr Vertrauen missbraucht haben."
Und die Geschehnisse von 2020 wiederholten sich ein Jahr später ganz ähnlich: Im Sommer 2021 verbrachte die fünfköpfige Familie – König Willem-Alexander, 54, Máxima und die Töchter Amalia, 18, Alexia, 16, und Ariane, 14 – ganze sechs Wochen in Griechenland. Der niederländische Regierungsflugzeugexperte und Journalist Menno Swart hatte daraufhin die Kosten dieser Reise durchgerechnet. Bemerkenswert ist nämlich, dass Willem-Alexander und Máxima für einzelne Termine aus ihrem Urlaub durch Europa und danach per Regierungsflugzeug oder Privatmaschine wieder zurück nach Griechenland jetteten – mehrfach. Laut Rechnung von Swart ergibt das 21.840 Flugmeilen und 170.000 Euro Kosten. Das hörten die Niederländer nicht gerne, während sich die meisten wegen Corona weiterhin auf Kurzreisen im Heimatland beschränkten.
Auch die Immobilien des niederländischen Königspaares sorgten schon für reichlich Diskussionen, und zwar auf höchster politischer Ebene. Nach dem Kauf einer Luxus-Villa am Indischen Ozean in Mosambik 2007 hatte sich der König zusätzlich 2009 eine malerisch gelegene Ranch in Südamerika zugelegt. Die Ranch "La Estancia Pipilcura" in der argentinischen Heimat von Máxima sei ein Schnäppchen gewesen, beteuerte der Makler Federico Bernhard van Ditmar in der Zeitung "de Volkskrant". Der Preis: Eine Million Euro. Aber auch wenn das für Blaublüter ein Schnapper sein mag – in der Bevölkerung kam der Kauf der Immobilie gar nicht gut an, vor allem, da die Nachricht des Kaufes zeitgleich mit Wirtschaftsdaten bekanntgegeben wurde – und die sahen gar nicht gut aus: Wirtschaftskrise, Jobs in Gefahr. Alexander Pechtold von der linksliberalen Partei Democraten 66 erklärte damals: "Das ist ungeschickt in einer Zeit, da viele um ihre Hauskredite bangen."
Zusätzlich flammte dazu die Diskussion um die Finanzierung der Argentinien-Immobilie auf: War die etwa aus Steuergeldern bezahlt worden? Das staatliche Presseamt versicherte direkt: Nicht ein einziger Steuer-Cent sei in den Ranch-Kauf des damals noch Thronfolgers geflossen. Ansonsten aber mache man zu Investitionen grundsätzlich keine Angaben. "Das ist Privatsache", hieß es.
Nach den öffentlichen Schlagzeilen, der damalige Kronprinz gönne sich und seiner Familie trotz Wirtschaftskrise ein Luxusleben, hatte der erklärte Afrika-Fan im November 2009 schließlich auf das prunkvolle Anwesen in Mosambik verzichtet, die Villa in Argentinien blieb im Besitz.
Kurz darauf kauften Willem-Alexander und Máxima dann eine Villa in Griechenland, die sie als Sommersitz nutzen. Das Anwesen hat drei Gebäude, ein Schwimmbad, einen Whirlpool, einen Tennisplatz und einen Privatanleger. Kritiklos bleibt dieses Domizil aber eben auch nicht, Coronakrise sei Dank.
Die gebürtige Argentinierin aus einflussreichem Hause liebt es extravagant, bunt und manchmal schrill – und gilt als eine der bestgekleideten Royal-Ladys. Oft setzt sie auf niederländische Designer, was in ihrer Heimat besonders gern gesehen ist. Weitere Design-Favoriten: Natan, Zimmermann und Claes Iversen.
Bei den Accessoires lässt es Máxima gerne krachen, nach dem Motto: Mehr ist mehr. Neben auffälligen Hüten und Schmuck liebt sie auch außergewöhnliche Schuhe, vor allem von den Labels Salvatore Ferragamo, Christian Louboutin und Gianvito Rossi. Bei den Handtaschen setzt sie oft auf traditionelle Designhäuser wie Chanel oder Gucci. Die liebste Günstig-Marke der Königin ist übrigens Zara. Damit bewies sie vor allem im Jahr 2020, den Reise-Skandalen zum Trotz, dass ihr Bodenständigkeit durchaus wichtig ist.
Verwendete Quellen: DANA Press, Aachener Zeitung, N-TV, Spiegel, BBC
lgo Gala