FC Bayern: Michael Cuisance droht Aus in München - "So lala"

München - Bayern-Trainer Julian Nagelsmann wurde auf der Pressekonferenz am Freitag deutlich: "Die Vorbereitung war so lala, da gab es teilweise Licht und teilweise Schatten."

Damit meinte er aber nicht, die durchaus holprige Saison-Vorbereitung seines Teams insgesamt, sondern sprach vom Franzosen Michael Cuisance. Acht Millionen Euro berappte der deutsche Rekordmeister vor gut zwei Jahren für den Mittelfeldspieler, der von Ligakonkurrent Borussia Mönchengladbach kam.

In seiner ersten Saison kam der 22-Jährige elf Mal zum Einsatz, bevor er in der vergangenen Spielzeit an Olympique Marseille verliehen wurde. Aber auch in Südfrankreich lief es nicht wunschgemäß für den gebürtigen Straßburger. Zwar kam Cuisance auf 30 Einsätze, konnte dabei aber mit zwei Toren und einer Vorlage nicht wirklich überzeugende Argumente sammeln.

Nagelsmann über Cuisance: Andere Spieler sind weiter

Dennoch räumten ihm die Münchner in der Vorbereitung eine erneute Chance ein, um den Durchbruch im Bayern-Starensemble zu packen. Doch Cuisance konnte diese bislang überhaupt nicht nutzen. Während Spieler wie Armindo Sieb oder Josip Stanisic ihre Chance im ausgedünnten Kader nutzten, gab es von Cuisance wenig Positives zu berichten.

Im Test gegen Neapel verlor er zwei Mal den Ball und zwei Mal resultierten daraus Gegentore. Auch in Sachen Energie und Motivation versprühte der talentierte Franzose nur wenig Esprit. Kein Wunder also, dass sich die Berichte über einen vorzeitigen Abschied aus München, Cuisances Vertrag läuft noch bis 2024, zuletzt häuften.

"Natürlich darf er im Kader bleiben. Was Transferthematiken angeht, bin ich der falsche Ansprechpartner. Ich bewerte die sportliche Situation", erklärte Nagelsmann die Situation seines Schützlings. Doch die Indizien deuten darauf hin, dass die Münchner nicht mehr unbedingt mit dem Franzosen planen. Im Bayern-Fanshop ist das Trikot mit seinem Namen bereits nicht mehr erhältlich.

Cuisance bereits mit zahlreichen Eskapaden

Und Nagelsmann sagte: "Da ist ein Leon (Goretzka, d.Red.), Josh (Joshua Kimmich) oder Coco (Corentin Tolisso) deutlich weiter auf der Position. Deswegen muss er sich da rankämpfen und Gas geben."

Aber angesichts dieser Konkurrenz auf seiner Position und seines Alters von 22 Jahren wäre Cuisance mutmaßlich gut beraten, würde er bei einem anderen Klub sein Glück versuchen. Allerdings könnte so mancher Klub von Cuisances Aussagen und Handlungen der vergangenen Jahre abgeschreckt werden. So erzwang er beispielsweise seinen Abschied aus Gladbach auch durch eine demonstrative Lustlosigkeit. Zudem kursierten Berichte, dass Cuisance mehrfach Gladbachs Verantwortliche beleidigt hatte.

In München wurde er bei einem Spiel der zweiten Mannschaft aus der Startformation geworfen, weil er seine Schuhe nicht finden konnte und daher nicht rechtzeitig zum Treffpunkt des Teams erschien.

Will Cuisance einen nachhaltigen Durchbruch schaffen, gilt es auf und neben dem Platz weiter zu reifen, denn nur Talent allein wird nicht reichen. Oder um im Nagelsmannschen Duktus zu bleiben, es braucht viel mehr Licht als Schatten.

Markus Bosch

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