SaarlandAm 27. März geht es im Saarland ans Eingemachte: Dann wird dort nämlich der neue Landtag gewählt. Nicht immer fällt die Entscheidung für eine Partei leicht. In diesem Fall könnte der Wahl-O-Mat hilfreich sein.
Ein halbes Jahr nach der Bundestagswahl gehen die Saarländer und Wahl-Saarländer erneut an die Wahlurne. Am 27. März wird der Landtag im Saarland neu gewählt. Doch welche Partei vertritt die eigenen Interessen am besten? Der sogenannte Wahl-O-Mat könnte bei der Entscheidung helfen oder zumindest eine Orientierung geben. Ende Februar soll er abrufbar sein. Wie er funktioniert, was neu ist – hier ein erster Überblick.
Der Wahl-O-Mat ist ein interaktives Frage-und-Antwort-Tool, das die Bundes- oder die Landeszentrale vor Landtags-, Bundestags- und Europawahlen online stellt. Über den Wahl-O-Mat können die Wählerinnen und Wähler ihre eigenen Standpunkte mit den Wahlprogrammen der Parteien abgleichen. Das Tool empfiehlt zwar keine Partei explizit, bietet aber eine erste Orientierungshilfe. Gerade für Jungwähler und Unentschlossene kann das dies hilfreich sein. Erstmals ging der Wahl-O-Mat übrigens vor der Bundestagswahl 2002 online. Mittlerweile kam er bei über 50 Wahlen zum Einsatz. Nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung haben ihn die Bürgerinnen und Bürger bereits über 85 Millionen Mal genutzt.
Mithilfe des Wahl-O-Mat sollen Wählerinnen und Wähler herausfinden, welche Partei ihnen am nächsten steht. Die Nutzer können auf 38 sorgfältig ausgewählte Thesen (siehe weiter unten) mit „stimme zu“, „neutral“ oder „stimme nicht zu“ antworten. Außerdem ist es möglich, Thesen zu überspringen. Da alle zur Wahl zugelassenen Parteien die Aussagen bereits davor beantworten haben, können die Nutzer ihre jeweilige Position mit der Partei-Haltung abgleichen. Auf dieser Grundlage errechnet der Wahl-O-Mat, bei welcher Partei es viele Gemeinsamkeiten und Differenzen gibt. Das Tool gibt das Resultat in Prozent an. Die Landeszentrale für politische Bildung im Saarland steht aktuell mit 20 Parteien im Austausch.
Vor der Bundestagswahl 2021 erhielt der Wahl-O-Mat ein neues Design und neue Features. So können Nutzerinnen und Nutzer über den Bereich „Tuning“ ihre eigenen Positionen doppelt gewichten – mit direktem Einfluss auf das Ergebnis.Das empfiehlt sich dann, wenn einem Wähler Themenbereiche besonders wichtig sind. Etwa die Schulpolitik, die Bekämpfung von Antisemitismus oder die Corona-Pandemie. Außerdem können alle Teilnehmer unter dem Reiter „Standpunkte“ die Begründungen der Parteien zu den jeweiligen Thesen nachlesen.
15 Jung- und Erstwähler haben in einem Workshop vom 3. bis 5. Dezember bereits 80 Thesen für den Wahl-O-Mat zusammengestellt, die häufig auch für das Saarland wichtig sind. Die Aussagen drehen sich um gleich mehrere Themenbereiche. Unter anderen die Familien-, Wohn- oder Coronapolitik. Ein Expertenteam aus Politikwissenschaftlern, Statistikern und fünf Regionalexperten hat die Jungredakteure dabei unterstützt. Aktuell hat das Thesen-Paket etwa 20 Parteien aus dem Saarland erreicht, die die Aussagen üblicherweise binnen zwei bis drei Wochen beantworten müssen.
Die Antworten der Parteien prüfen daraufhin ausgewählte Wissenschaftler von der Universität Düsseldorf und Experten der Bundeszentrale für politische Bildung. Sollten Missverständnisse auftauchen, darf die Partei ihre Positionierung überarbeiten. Welche Partei-Antworten im Wahl-O-Mat erscheinen, entscheidet somit immer die Partei selbst.
In einem zweiten Workshop werden 38 für den Wahl-O-Mat geeignete Thesen herausgesucht. Die Entscheidung fällen dieselben 15 Jung- und Erstwähler, die schon am ersten Workshop teilgenommen haben.
Laut Bundeszentrale für politische Bildung müssen die Thesen
Sobald die 38 Thesen feststehen, wird der Wahl-O-Mat getestet. Läuft alles reibungslos, wird er online gestellt.
„Voraussichtlich Ende Februar steht der Wahl-O-Mat online zur Verfügung“, sagt Martin Hetterich, Leiter der Landeszentrale im Saarland.
Hier der Wahl-O-Mat zur Landtagswahl 2017
(smz)