Von Alexandra Schöb
Unser Schweiß ist mehrheitlich völlig geruchslos: Er besteht zu 99 Prozent aus Wasser, ein halbes Prozent ist Salz. Kritisch ist das letzte halbe Prozent, denn das ist eine Mischung aus Harnstoff, Aminosäuren, Milchsäure, Fett und Zucker. Von diesem halben Prozent ernähren sich die auf unserer Haut lebenden Bakterien. Und wenn sie Harnstoff, Aminosäuren & Co. zersetzen, entstehen wiederum Abfallstoffe, die den typischen Geruch beim Schwitzen erzeugen.
Besagte Bakterien lassen sich zwar nach dem Schwitzen ziemlich einfach von der Haut waschen – in unserer Wäsche setzen sie sich allerdings fest. Normales Waschmittel und typische Waschtemperaturen von 30 oder 40 Grad machen ihnen kaum etwas aus. Das wiederum ist der Grund, warum manche Textilien auch nach dem Waschen noch unangenehm riechen können. Da höhere Temperaturen bei 60 oder 90 Grad zwar den Großteil der Bakterien, aber auch so ziemlich jedes Kleidungsstück zerstören würden, geht es darum, den kleinen Biestern und somit dem lästigen Geruch anders den Kampf anzusagen. Mittlerweile gibt es zwar viele antibakterielle Waschzusätze oder spezielle Waschmittel zu kaufen, die meisten enthalten aber viel Chemie, die letztendlich nicht nur in unserer Kleidung, sondern auch auf unserer Haut und im Abwasser landen.
Während manche Stoffe auch bei starkem Schwitzen kaum riechen, müffeln andere schon, wenn man noch gar nicht richtig transpiriert – Kunstfasern wie Polyester oder Polyacryl zum Beispiel. Das liegt daran, dass Kunstfasern glatt sind und Feuchtigkeit gut auf der Oberfläche transportieren, wo sie schneller auf Bakterien treffen. Naturfasern wie Wolle, Baumwolle oder Viskose hingegen, nehmen Feuchtigkeit gut auf und transportieren sie ins Faserinnere. Erst mit der Zeit fangen diese Stoffe an zu riechen.
Essig ist ein altbewährtes Reinigungs- und Hausmittel, hat geruchsbindende Eigenschaften und wirkt antibakteriell. Essig hilft somit wunderbar, Gerüche aus Kleidung zu entfernen – allerdings nicht bei weißen Textilien (können verfärben), sondern bei dunkler, bunter oder bedruckter Wäsche.
Eine große Schüssel bis zur Hälfte mit warmem Wasser füllen und ein großes Glas hellen Essig oder Essigessenz dazugeben. Die riechende Wäsche nun in die Wasser-Essig-Mischung legen und ca. eine Stunde einweichen. Danach die Wäsche wie üblich waschen. Bei besonders starkem Geruch hilft zusätzlich ein Schuss Essig in der Waschmaschine.
Für helle und weiße Kleidung, die nach Schweiß riecht, ist Essig nicht geeignet. Hier kommt als Hausmittel Zitronensäure zum Einsatz, die wie Essig eine antibakterielle Wirkung hat. Positiver Nebeneffekt: Zitronensäure entfernt nicht nur Schweißgeruch aus Kleidung, sondern auch Schweißflecken, die beim Schwitzen vor allem bei weißen T-Shirts entstehen. Aus diesem Grund sollte man bei bunter oder dunkler Kleidung vorsichtig sein, da Zitronensäure die Farbe ausbleichen kann.
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Eine Mischung aus einem Liter heißes Wasser und vier Teelöffeln Zitronensäure (am besten als Pulver) in einer großen Schüssel anrühren. Die betreffende Wäsche in die Lösung legen und ca. eine Stunde einweichen. Danach wie üblich in der Waschmaschine waschen.
Die dritte Hausmittel-Mischung, die gut gegen Gerüche in Textilien hilft, besteht aus Waschsoda (gibts im Super- und Drogeriemarkt) und Wasser.
Hierfür rührt man eine Lösung aus 5 Litern Wasser und einem Esslöffel Soda an und lässt diese ca. eine halbe Stunde stehen. Die entstehende Lauge entfernt nicht nur Fettreste, sondern wirkt auch wunderbar gegen Geruch. Anschließend wird die betreffende Kleidung in die Lösung gelegt und über Nacht eingeweicht. Abschließend werden die Teile wie gewohnt in der Waschmaschine gewaschen. Übrigens: Wer kein Waschsoda zur Hand hat, nimmt stattdessen Backpulver oder Natron, die beide einen ähnlichen Effekt wie Soda haben.
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Nicht jede Kleidung kann wie oben beschrieben behandelt und anschließend in der Waschmaschine gewaschen werden – viele Blazer oder Mäntel beispielsweise. Wie also den Schweißgeruch ohne Waschen aus der Kleidung entfernen? Eine Nacht in der Tiefkühltruhe kann helfen. Extreme Kälte mögen schweißbildende Bakterien nämlich gar nicht und sterben ab.
Kleidung in eine Plastiktüte stecken und sorgfältig verschließen. Dann mindestens 12 Stunden ins Gefrierfach legen, am besten noch länger.
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