In der sogenannten »Rushhour« des Lebens, die für Paluch/Habeck mit Mitte 20 anbricht, studieren sie im Ausland, schreiben zwei Magister- und zwei Doktorarbeiten, heiraten, füttern, wickeln und bespielen vier Kleinkinder, veröffentlichen ihren ersten gemeinsamen Roman (Hauke Haiens Tod, 2001 bei Piper) und kaufen ihr erstes Haus.
Manchen würde das reichen, um sich für den Rest des Erwachsenenlebens darauf auszuruhen. Aber Robert Habeck ist rastlos, rastloser vermutlich als Paluch. Als er sieben Jahre nach seinem Parteieintritt 2009 in die hauptamtliche Politik wechselt – zunächst als Abgeordneter und Fraktionsvorsitzender im Kieler Landtag, als Minister und stellvertretender Ministerpräsident in Kiel von 2012 bis 2018 und als Chef der Bundespartei in Berlin 2018 –, dürfte das für sie das schlechtere Geschäft gewesen sein als für ihn. Zwar hatten Paluch und die Söhne jedes Verständnis für Habecks Wunsch nach mehr Wirksamkeit. "Robert braucht einen größeren Kampfplatz als unseren Schreibtisch", sagte Paluch 2012 dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "In der Politik kann er sich austoben." Doch ihr ging erstens ihr Co-Autor verloren, mit dem sie eine bewährte gemeinsame Erzählerstimme entwickelt hatte. "Auf einmal hatte ich einen einsamen Beruf", sagt sie.
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