In zwei Jahren Covid gabs immer nur ein hartes Argument für Schliessungen, Isolation, Zwang: Die Spitäler dürfen nicht zusammenkrachen.
Nun zeigt sich: Diese Gefahr war nie real. Blick und Léman Bleu, ein Westschweizer Online-Medium, enthüllen, dass nur etwa die Hälfte der offiziellen Covid-Patienten wegen dem Virus hospitalisiert wurden.
„In mehreren Kantonen werden etwa die Hälfte der Patienten aus anderen Gründen eingeliefert und erst später positiv getestet“, so der Blick heute.
Die Story schaffte es prominent in die grossen SRF-Frühnews. Sie ist explosiv.
Die ganze Covid-Schliessung der Schweiz basiert auf den Hospitalisationen. Es handelte sich um DIE Kennziffer der Pandemie.
Nun zeigt sich: Sie war ums Doppelte höher ausgewiesen als tatsächlich vorhanden. Ein Fake der galaktischen Sorte.
Eingelieferte Kranke seien als C-19-Patienten ausgewiesen worden, die „eigentlich wegen eines Beinbruchs im Spital liegen“, so Rado SRF heute Morgen.
Bruch statt Covid – und die Verantwortlichen verfügen auf dieser komplett falschen Basis nie Dagewesenes: Sie legen das Land lahm, fahren die Wirtschaft an den Abgrund, spalten die Gesellschaft, machen die Menschen irre.
Derzeit droht der Kollaps, weil über 100’000 Schweizer mit Omikron-Gefahr in Isolation oder Quarantäne sind. Trams und Züge stehen still, Pfleger fehlen zuhauf, Ämter machen dicht, Hotels fehlt das Personal, KMUs geben auf.
Irgendwann bleibt der Müll liegen – das wäre dann eine neue Seuchengefahr.
Jetzt, da die Wirtschaft kollabiert, geht es plötzlich schnell mit Lockerungen. Die Isolationszeit für Infizierte könnte auf 5 Tage halbiert werden, die Quarantäne für Gefährdete ist bereits auf 7 Tage verkürzt worden.
Dabei wütet Omikron wie keine Variante zuvor. Und um Welten weniger schlimm ist dieser Corona-Mutant gegenüber seine Vorläufern Alpha und Delta auch nicht.
Aber jetzt gehts um die Wurst: die Wirtschaft. Die muss laufen, deshalb wird geöffnet. It’s The Economy, Stupid. Nichts Neues.
Der Wahnsinn ist, dass die Schweiz sich von den Panikern rund ums Spitalwesen ins Bockshorn jagen liess. Nicht einmal, nicht zwei Male – immer wieder.
Jüngstes Beispiel liefern die Luzerner Spital-Verantwortlichen. Kaum waren die Weihnachtstage vorbei, hauten diese in einer laut inszenierten Pressekonferenz auf den Putz.
„Wichtige Operationen mussten abgesagt werden, weil Covid-Patienten die IPS-Stationen belegen – viele sind jung und ungeimpft“, meldete der Blick dazu.
Die Auslastung mit C-19-Patienten der Luzerner Intensivstationen zum damaligen Zeitpunkt: 19 Prozent, weit unter dem Schweizer Durchschnitt. Warum angesichts dieser tiefen Zahlen diese emotionale Warnung, fragte man das Gesundheitsdepartement Luzern.
Dessen lange Antwort: „Die Auslastung der Betten ist wieder etwas gesunken, wir gehen jedoch davon aus, dass sich dies sehr schnell ändern wird.“
„Mit der Wiederaufnahme der dringenden Eingriffe nach Weihnachten werden die IPS-Betten sehr schnell gefüllt. Im weiteren verbreitet sich die Viurs-Variante Omikron weltweit rasant.“
„Sie überträgt sich noch einmal deutlich schneller als die bereits sehr ansteckende Delta-Variante, was in kürzester Zeit zu einer explosionsartigen Zunahme der Fallzahlen führen könnte.“
„Und selbst wenn es bei Omikron seltener zu schweren Verläufen kommen würde, die eine Hospitalisierung zur Folge haben, könnte die grosse Menge an gleichzeitig erkrankten Personen die bereits stark ausgelasteten Spitäler bald über die Belastungsgrenze hinaus bringen.“
„Hinzu kommt, dass es aufgrund der rasanten Ausbreitung von Omikron mit zahlreichen – oftmals gleichzeitigen – Ausfällen des Personals in den Spitälern zu rechnen ist.“
„Aus diesen Gründen war es uns ein grosses Anliegen, die Öffentlichkeit transparent darüber zu informieren, dass Triage-Entscheide bald erforderlich werden könnten, und wie sich die Luzerner Spitäler darauf vorbereiten.“
Seit dem Auftritt des Luzerner Gesundheitsdirektors vor knapp 2 Wochen ist der Zusammenbruch ausgeblieben. Die Belegung der IPS-Betten mit Covid-Patienten stieg in Luzern nur unwesentlich, von 19 auf 22 Prozent.
In den weiteren Kantonen mit den meisten IPS-Betten ist das Bild vergleichbar. Die Lage hat sich nicht verschärft, sondern mehrheitlich entspannt.
Ob Omikron in den nächsten Tagen und Wochen die Zahlen nach oben schnellen lässt, bleibt offen. Ausschliessen kann man das nicht – wer vorsichtig bleibt, handelt richtig.
Trotzdem hat die News von heute früh, dass nur etwa die Hälfte der ausgewiesenen Covid-Hospitalisationen tatsächlich aufs Virus zurückzuführen sind, das Potenzial eines Game-Changers. Fragen stellen sich:
Warum wurde diese zentrale Kennziffer aufs Doppelte aufgeblasen? Wer wusste wann davon? Warum haben die Zuständigen trotzdem die IPS-Belegung für ihre Massnahmen genutzt? Wer steht in der Verantwortung?