Erst am Freitag sorgte Rapper und Sänger Lil Nas X mit dem Release seines Videos zu «MONTERO (Call Me By Your Name)» für Furore: Im Clip landet der 21-Jährige nach einigen Eskapaden in der Hölle, wo er dem Teufel höchstpersönlich einen Lap Dance verpasst. Für viele Twitter-Userinnen und -User war der Clip nur schwer zu schlucken – es hagelte Kritik.
Am Wochenende sorgte Nas dann abermals für Griffe an die imaginäre Perlenkette: Auf Twitter verkündete er das Release seines neu gestalteten Nike Air Max 97er Turnschuhs, der in Kollaboration mit dem New Yorker Label MSCHF entstanden ist. In der Sohle des Upcycle-Sneakers soll jeweils ein Tropfen menschliches Blut enthalten sein, der Rest des Hohlraums ist mit 60er CC Tinte aufgefüllt.
Weitere Features des Schuhs sind ein kupferner Pentagramm-Anhänger an den Schnürsenkeln, ein gestickter Bibel-Psalm (Lukas 10:18) und ein umgekehrtes Kreuz auf den Sohlen. Die Bibel-Stelle liest sich wie folgt: «Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.» Am Montag erschien der makabre Schuh in einer Auflage von 666 individuell durchnummerierten Paaren, die für umgerechnet etwa 950 Euro erhältlich sind. Der eigentliche Witz ist aber der amerikanische Preis: 1018 Dollar kosten die Treter, der Betrag deutet auf Psalm 10:18 hin.
Auf die Frage, wie sie an das Blut gekommen seien, antwortet MSCHF-Gründer Daniel Greenberg gegenüber der «New York Times»: «Uhhhhhh hahah – da waren keine medizinischen Fachleute dabei, wir haben es uns selbst abgenommen lol.» Seiner Aussage zufolge haben sich sechs seiner Mitarbeiter dazu bereit erklärt, ein wenig ihres eigenen Lebenssafts für den Schuh zu «opfern» – letzteres sei aber nur ein cooles Wort und habe nichts mit irgendwelchen religiösen Riten zu tun. MSCHF ist übrigens die elidierte Version des Wortes «mischief», was so viel wie Unfug oder Unheil bedeutet.
Nike selbst hat sich mittlerweile vom Schuh, auf dem gut sichtbar das Nike-Logo prangt, distanziert. Die Sprecher des Sportswear-Giganten fassen sich kurz: «Wir befürworten solche Schuhe nicht.»
(L'essentiel/Saskia Sutter)