Es wäre eine dramatische Entwicklung und ein Schlag ins Gesicht vieler Opfer. Weil einer der zwölf Geschworenen aus dem Prozess von Ghislaine Maxwell der Versuchung nicht standhalten konnte, ein Interview zu geben, fordern ihre Anwälte ein neues Verfahren. Dabei ist der Grund nicht das Interview von Scotty David selbst, sondern eine Enthüllung, die er darin machte.
Der "Daily Mail" sagte der New Yorker,dass sich die Jury unsicher war, wie man Maxwell beurteilen sollte. Die Wende kam, als er selbst von seinen Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch erzählte. Ein Detail, das er besser für sich behalten hätte. Denn dass er als Teil der Jury mit Missbrauch in Berührung gekommen ist, hätte ein Ausschlusskriterium für die Teilnahme sein können.
Bevor sie als Geschworene ausgewählt werden, durchgehen die zwölf Männer und Frauen in US-amerikanischen Gerichtsprozessen ein strenges Auswahlverfahren. So soll sichergestellt werden, dass sie nicht befangen sind und ein fairer Prozess möglich ist. Scotty David gab im Gespräch mit der "Daily Mail" an, er könne sich nicht erinnern, ob er nach sexuellen Missbrauchserfahrungen im Vorfeld befragt wurde. Wenn, hätte er aber sicher wahrheitsgetreu geantwortet.
Prinzessin Eugenie und Jack BrooksbankDie Enthüllungen des Geschworenen, seine Erfahrungen hätten zur Entscheidung der Jury geführt, stellen "einen unbestreitbaren Grund für ein neues Verfahren dar", so Maxwells Anwälte in ihrem Antrag. "Unter der Annahme, dass die Berichterstattung korrekt ist, behauptete der Geschworene, dass er den Fragebogen für angehende Geschworene 'überflogen' habe und sich nicht daran erinnere, gefragt worden zu sein, ob er ein Opfer sexuellen Missbrauchs gewesen sei, aber er habe angegeben, dass er 'ehrlich geantwortet hätte'", heißt es wiederum im Schreiben der Staatsanwaltschaft.
Bis zum 19. Januar hat Maxwells Anwaltsteam nun Zeit, seine Argumente für einen neuen Prozess zu formulieren.
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ls